Weihnachtsbotschaft für Einsame

Offen war die Tür im Warsbergerhof, wo Kolpingverband und Pfarrgemeinderat Liebfrauen zum gemeinsamen Verbringen des Heiligabends eingeladen hatten.

 Heiligabend gemeinsam verbringen: Dazu haben Kolpingwerk und Pfarrgemeinde in den Warsbergerhof eingeladen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Heiligabend gemeinsam verbringen: Dazu haben Kolpingwerk und Pfarrgemeinde in den Warsbergerhof eingeladen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. (LH) Das war neu: Die Gäste bei der Traditions-Veranstaltung "Offene Tür an Heiligabend" wurden am Eingang zum Kolpinghaus in der Diedrichstraße von einem Security-Mitarbeiter freundlich gebeten, sich in die Taschen schauen zu lassen. Dazu sah man sich genötigt, nachdem es im vergangenen Jahr am späteren Abend zu einer kleinen Auseinandersetzung gekommen war, weswegen sogar die Polizei gerufen werden musste. Alkohol ist tabu bei der Veranstaltung für alte, alleinstehende und einsame Menschen, zu der schon immer auch Obdachlose eingeladen sind. Allerdings: Zum Abendessen wird auf Wunsch ein Glas Wein ausgeschenkt.

Die Kontroll-Maßnahme blieb nicht ohne Wirkung: Ein paar Stühle blieben bei der Feier unbesetzt. "Vielleicht liegt es auch am milden Wetter", sagte Bernd Koch (63), der bereits im vergangenen Jahr die Verantwortung der Veranstaltung von Therese Weindl (80) übernommen hatte. Etliche Helfer kümmerten sich während der Feierstunde um das Wohl ihrer Gäste, die am Abend nach dem gemeinsamen Essen und der traditionellen Bescherung ohne Komplikationen endete. Spontan-Helfer gehören zur Helferschar genau so wie Langzeithelfer. Ein Beispiel: Wolfgang Wolf (54). Der Trierer, zuständig für alkoholfreie Kaltgetränke, ist seit 1993 als Helfer mit von der Partie.

Extra aus Brauneberg nach Trier angereist war die Sopranistin Martina Gardt, um die Offene-Tür-Besucher mit professionell vorgetragenen Weihnachtsliedern zu erfreuen. Ein weiterer Gast war Diözesan-Caritasverbands-Vorsitzender, Prälat Franz Josef Gebert, der die frohe Botschaft von der Menschwerdung Jesu Christi verlas. Den Umstand des fehlenden Buchs begegnete Gebert auf moderne Weise: Den Wortlaut des Lukas-Evangeliums lud er sich kurzerhand aus dem Internet auf seinen Blackberry.

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