Wein heilt kranke Bücher

TRIER. "Kostbarkeiten und Schätze aus den Kellern der Weingüter von Mosel, Saar und Ruwer" präsentierte Claus Piedmont in der jüngsten Veranstaltung der Reihe "Wein und Kultur" der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek im Atrium des Palais Walderdorff. Der Erlös kommt der Restaurierung von Büchern zugute.

 Professor Gunther Franz (Mitte) und Diplom-Bibliothekarin Ulrike Schneider (links) präsentieren Schätze der Stadtbibliothek.Foto: Wolfgang Magnus

Professor Gunther Franz (Mitte) und Diplom-Bibliothekarin Ulrike Schneider (links) präsentieren Schätze der Stadtbibliothek.Foto: Wolfgang Magnus

Gunther Franz stellte den zahlreichen Gästen anhand von Büchern, Urkunden und Dias einige Kostbarkeiten der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs Trier vor. Den Grund für die Zusammenkunft Gleichgesinnter machte die stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft, Waltraud Jammers, in ihrer Begrüßungsansprache deutlich: "Mehr als 40 000 Bände benötigen einen ,Arzt'." Um deren Erhalt kümmere sich die Gesellschaft; diese wolle die restaurierungsbedürftigen Bücher für die nächste Generation benutzbar machen. In der Folge präsentierte Claus Piedmont, Gutsbesitzer aus Konz-Filzen und oberster heimischer Weinprüfer, Spitzengewächse des Anbaugebietes. Er tat dies in gewohnt souveräner, kompetenter und zugleich unterhaltsamer Weise, dass Waltraud Jammers nahezu ehrfürchtig bekannte, ihm sei dies "mit unglaublich dynamischer Eleganz" gelungen. Einen vinologischen Höhepunkt nach dem anderen ließ der rhetorisch brillante Probenführer folgen, beteiligte sich selbst beim Ausschenken - und das in einer Weise, die ihm so manches anerkennende "Ah" und "Oh" bei den Kunst- und Weinfreunden einbrachte: nämlich beidhändig. Die großen Vier der Ruwer waren mit ihren Rebensäften ebenso vertreten wie Top-Betriebe von Saar und Mosel - 18 Kreszenzen aus acht Jahrgängen."Wein und Kultur gehören zusammen"

Den Wechsel der Kostbarkeiten leitete Gunther Franz ("Wein und Kultur gehören zusammen") mit Originalen aus Stadtbibliothek und Stadtarchiv Trier ein - darunter ein Manuskript aus dem Jahr 1464 mit der ältesten Erwähnung des Rieslings, Weinetiketten als Ausdruck der Weinkultur, eine Weinlagenkarte sowie Dokumente aus Triers einstigem Weinmuseum. Neben den Mitgliedern der Gesellschaft und den zahlreichen Gestaltern des Abends durfte sich die charmante Bibliothekarin Ulrike Schneider über den Erlös der Veranstaltung freuen - hat sie doch die Reihe ins Leben gerufen und betreut sie versiert als Weinsachverständige.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort