Weit entfernt vom Optimum

Eine Optimierung der Schülerbeförderung vom Friedrich-Spee-Gymnasium in Trier-Ehrang auf die Fidei wünschen sich Eltern, die ihre Kinder zum neuen Ganztagsangebot G8 angemeldet haben. Sie möchten eine direkte, zeitnahe Verbindung.

 Langes Warten gehört zum täglichen Schulweg von (von links) Lukas, Eric, Michelle, Tim, Leon, Nico und Antonia, die von der Fidei zum Friedrich-Spee-Gymnasium fahren. TV-Foto: Anke Emmerling

Langes Warten gehört zum täglichen Schulweg von (von links) Lukas, Eric, Michelle, Tim, Leon, Nico und Antonia, die von der Fidei zum Friedrich-Spee-Gymnasium fahren. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier/Zemmer-Rodt. Das Friedrich-Spee-Gymnasium in Trier-Ehrang ist seit Anfang des Schuljahres die einzige G8-Schule in Trier. Ein attraktives Angebot für Tochter Antonia (10), fand Adele Koster aus Zemmer-Rodt und meldete sie an, nicht jedoch ohne sich nach den Verkehrsverbindungen zwischen Schule und Heimatort zu erkundigen. Doch daran haperte es: keine Busverbindung zum täglichen Unterrichtsende um 16 Uhr, nur ein Zug nach Daufenbach und kein Zubringer. In der Schule habe man ihr jedoch Hoffnungen auf eine Verbesserung zum Start von G8 gemacht.

Tatsächlich war auf Initiative von Schulleiter Hermann Bous, Eltern und Zemmers Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid das Schulamt aktiv geworden, hatte einen Taxidienst für die betroffenen Schüler ab Daufenbach eingerichtet und weitere Gespräche angestoßen. Das auf der Linie fahrende Bus-Unternehmen "Walscheid", der Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Verkehrsverbund Region Trier (VRT) verhandelten eine ab 1. August praktizierte Lösung, die Adele Koster jedoch alles andere als optimal findet: "Weil der Fußweg zum Bahnhof Pfalzel zu weit und gefährlich ist, fährt Antonia mit dem Stadtbus zum Bahnhof Ehrang, nimmt den Zug nach Daufenbach und dort den Zubringerbus. Erst um 17.10 Uhr ist sie in Rodt."

Rainer Krämer aus Orenhofen, Vater eines Fünft- und eines Sechstklässlers am FSG, ist ebenfalls unzufrieden: "Die Kinder sind länger unterwegs als arbeitende Erwachsene. Und morgens kommt noch gut eine halbe Stunde unbeaufsichtigte Zeit vor geschlossenen Schultoren dazu, weil sie schon um kurz nach 7 Uhr in Pfalzel ankommen."

Adele Koster beruft sich in ihrer Kritik auf das Schulgesetz: "Das besagt, dass die Wartezeiten 30 Minuten nicht übersteigen dürfen und Zwischenfahrten zu vermeiden sind." Mit diesem Anliegen haben sie und ihr Mann bis hin zu Ministerin Doris Ahnen etliche Adressen kontaktiert. Rainer Krämer und der Schulelternbeirat des FSG sind ebenfalls aktiv.

"Wir haben keine Einflussmöglichkeit auf den ÖPNV", sagt allerdings das Schulamt. derDer VRT sagt ebenfalls, er habe keinen Einfluss und beruft sich auf die Eigenverantwortung und -wirtschaftlichkeit der Unternehmer. Die für die Schülerbeförderung zuständige Stelle beim Kreis gibt als Antwort, im Hinblick auf das FSG sei der Schulwegkostenträger die Stadt, die sich kümmern müsse.

Dennoch gibt es ein Licht am Horizont: Laut Rainer Krämer hat Busunternehmer Walscheid, der momentan beruflich unterwegs ist und deshalb nicht erreichbar war, Verständnis für die Eltern signalisiert und einen runden Tisch nach seiner Rückkehr angeregt. Das bestätigt Helmut Eberhard vom Landesbetrieb Mobilität, der die Fahrpläne und Lizenzen genehmigenden Aufsichtsbehörde. Eberhard will ebenso wie die Geschäftsführerin des VRT, Veronika Zänglein, entsprechende Gespräche vorantreiben.

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