Weitere Vorteile für mehr Engagement

Trier/Schweich/Saarburg · Besitzer der Jugendleiter-Card sollen als Anerkennung für ihr Ehrenamt von Vergünstigungen profitieren. Angebote in der Region gibt es jedoch noch nicht besonders viele. Das soll sich nun ändern.

 Sie wünschen sich mehr Vergünstigungen für JuLeiCa-Inhaber (hinten von links): Jörg Drekopf, Michael Dahmen, Bettina Krüdener, Isabelle Ziehm, Beatrix Leuk-Rauen, vorne von links: Irene Stangl, Nadja Kellersch, Dirk Marmann und Annette Hoff. TV-Foto: Manuel Beh

Sie wünschen sich mehr Vergünstigungen für JuLeiCa-Inhaber (hinten von links): Jörg Drekopf, Michael Dahmen, Bettina Krüdener, Isabelle Ziehm, Beatrix Leuk-Rauen, vorne von links: Irene Stangl, Nadja Kellersch, Dirk Marmann und Annette Hoff. TV-Foto: Manuel Beh

Foto: Manuel Beh (beh) ("TV-Upload Beh"

Trier/Schweich/Saarburg Nadja Kellersch (17) aus Issel ist seit vergangenem Jahr stolze Besitzerin einer Jugendleiter-Card (JuLeiCa). Sie finde es wichtig, die Verantwortlichen in der Jugendarbeit zu unterstützen: "Es macht viel Spaß, sich mit den anderen Absolventen zu treffen und mit den Kindern zu arbeiten. Die JuLeiCa-Schulungen bieten gute Grundlagen, die ich in der Praxis erweitern kann."
Die JuLeiCa (siehe Info) soll dabei nicht nur zur Qualitätssicherung in der Jugendarbeit beitragen, sondern auch den Besitzern weitere Vorteile verschaffen. Angedacht sind Vergünstigungen bei Eintrittspreisen und Rabatte. An unterstützenden Unternehmen mangele es aber in der Region, sagt Dirk Marmann, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich: "In Schweich beteiligt sich derzeit kein Unternehmen an der Aktion. Nur die Stadtverwaltung bietet den Eintritt ins Schwimmbad zu Schülertarifen an. Da die meisten JuLeiCa-Besitzer Schüler sind, bringt ihnen dieser Rabatt gar nichts." Ähnlich sehe die Situation in Trier und dem restlichen Landkreis Trier-Saarburg aus.
Das soll sich nach den Jugendpflegern und Jugendeinrichtungen der Region ändern. Sie wollen gezielt Unternehmen anschreiben und für die Beteiligung an den JuLeiCa-Vergünstigungen werben. Annette Hoff von der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral des Bistums Trier erklärt: "Wir starteten damit, eine Liste aller Unternehmen und kommunaler Einrichtungen zusammenzustellen. Im Gespräch mit den Jugendlichen wurde diese dann selektiert und erweitert. Ziel ist es, ein besonders weites Feld an Unterstützern in der ganzen Region zu gewinnen." Angeschrieben wurden Unternehmen vom Kino bis zum Eiscafé, vom Schreibwarengeschäft über Fahrschulen bis zum Schwimmbad.
Marmann lobt dabei die Unterstützung der City Initiative Trier. Diese habe nicht nur Adressen zur Verfügung gestellt, sondern werbe auch für die Aktion in ihrem Newsletter. So würden alle Einzelhandelsgeschäfte in Trier erreicht.
Bereits im Vorfeld seien positive Rückmeldungen aus Saarburg gekommen, berichtet Hoff. Der Trie rer Stadtjugendpfleger Michael Dahmen ergänzt: "Die Unternehmen selbst profitieren von zusätzlichen Kunden oder von den JuLeiCa-Kompetenzen bei der Einstellung von Auszubildenden. Ich denke schon, dass das Angebot an Vergünstigungen auf Freizeiten mitentscheidet, wohin es geht."
In den mehrmals im Jahr organisierten Schulungen nahmen 2016 in der Region rund 130 Personen teil. Bettina Krüdener, Jugendpflegerin des Kreises Trier-Saarburg, freut sich sehr darüber: "Vor einigen Jahren mussten wir Kurse aus Mangel an Teilnehmern absagen. Jetzt sind alle Kurse voll. Sogar Jugendliche unter 16 Jahren zeigen bereits Interesse."
Die Organisatoren der Aktion hoffen, dass ein Mehr an Vergünstigungen auch ein Anreiz für weitere Jugendliche zum Ehrenamt darstellt.
Doch nun sei es an der Zeit, dass auch Firmen in der Region sich gesellschaftlich engagieren, fordert Jörg Drekopf, Vorsitzender des Stadtjugendrings Trier.
SO FUNKTIONIERT DIE JUGENDLEITER-CARD


Extra

Die Jugendleiter/in-Card (JuLeiCa) ist ein bundesweit anerkannter Ausweis für Ehrenamtler, die sich in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren. Sie soll den Besitzern nicht nur Vergünstigungen und Rabatte ermöglichen, sondern dient auch als Legitimationsdokument gegenüber Behörden. Zu erwerben ist die JuLeiCa durch besondere Schulungen. Es wird vorausgesetzt, dass die Teilnehmer mindestens 16 Jahre alt sind und sich dauerhaft in die Jugendarbeit einbringen. Die Absolventen werden dann mehr als 30 Zeitstunden aus- und weitergebildet. Inhalte sind unter anderem Leitungskompetenzen, Rechts- und Organisationsfragen, psychologische und pädagogische Grundlagen und ein umfangreicher Erste-Hilfe-Kurs. Der ausgestellte Ausweis ist für drei Jahre gültig. Genauere Infos zu Schulungen in und um Trier gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.ag-jugendpflege.de" text="www.ag-jugendpflege.de" class="more"%>

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