Wellengang im Bistro

TRIER. Das Bistro "Laola" in der Arena Trier hat einen neuen Pächter: Jörg Pfeifer wird Nachfolger von Bernd Gritzmacher. Das verfolgt auch der Stadtrat mit Interesse: Die Stadt Trier ist über Arena-Betreiber Castel GmbH am "Laola" beteiligt.

"Laola" ist spanisch und heißt - auseinander geschrieben - die Welle. Die kann erzeugt werden durch Fans im Stadion, durch eine sanfte Brise. Oder durch peitschende Stürme. Wie sich der Wellengang im "Bistrorante Laola" entwickelt, wird sich zeigen: Im Bistro in der Arena Trier hat sich nach 16 Monaten der erste Pächter verabschiedet. Bernd Gritzmacher, früher Eintracht-Präsident, will sich in Zukunft ganz seinen Discos "Riverside" und "A8" widmen. Im vergangenen Jahr hatte er im Insolvenzverfahren noch mit tosenden Sturmwellen zu tun. Das ist vorbei - erfolgreich, wie Gritzmacher betont. Jetzt will er mehr Zeit für sich und die Familie. "Konzentration auf das Kerngeschäft", nennt das der Geschäftsmann. Sein Nachfolger bringt große Erwartungen mit. "Viele Synergie-Effekte", erhofft sich Jörg Pfeifer (Pfeifer Catering), der in der Arena bereits für die Event-Gastronomie in der Halle zuständig war. Seit Oktober kümmert sich Pfeifer nun um die komplette Gastronomie. "Jetzt ist alles in einer Hand. Das hat Vorteile bei der Personalplanung", sagt Pfeifer. Die Zusammenarbeit mit Gritzmacher sei "harmonisch" gewesen. Trotzdem werde es Änderungen geben: "Jeder Gastronom hat seine eigenen Ideen." Die Rezepte heißen dann: mehr Kneipe, weniger Restaurant. Oder: Schnitzel statt Garnelenspießchen. "Wir stellen die Speisekarte um. Der Mittagstisch wird erweitert, Exotisches fällt raus." Neue Zielgruppe sollen mit Aktionen, beispielsweise Live-Musik, gelockt werden: Etwa Sportler, die nach dem Training noch ein Bier trinken wollen. Und wenn es dann zwei, drei Bier mehr werden sollten - dann trinkt Trier eben mit. So hält die Stadt die Mehrheit am Arena-Betreiber Castel GmbH (40 Prozent, je 30 Prozent halten Baukonzessionär Goldbeck und die Consultingfirma Dr. Binz). Der Pachtvertrag mit zehnjähriger Laufzeit - er wurde von Gritzmacher an Pfeifer weitergegeben - sieht neben der Festpacht ab einem bestimmten Betrag eine Umsatzbeteiligung für die Castel GmbH vor. Wie die Gastronomie-Vergabe zustande kam, daran erinnert sich Sportdezernent Georg Bernarding. "Die Auskünfte über Gritzmacher waren positiv. Alle haben zugestimmt, dass er die Gastronomie machen soll", sagt er. Oder, wie Gritzmacher süffisant anmerkt: "Das wollte außer mir doch niemand machen." Pikant: Vorgesehen war damals, dass Gritzmacher Gesellschafter wird. Das war nach dem "Riverside"-Insolvenzverfahren aber schnell vom Tisch. Die Stadt würde dabei liebend gerne ihre Castel-Beteiligung zurückschrauben. Ein Kandidat fällt aus: Pfeifer ("Ich mache nur das, was ich kann"). Zudem sehe das der Pachtvertrag nicht vor.

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