Wenig Begeisterung beim Thema Kita-Neubau

Trier · Die Horrormeldung vom Schimmelbefall in der Kita der Katholischen Kirchengemeinde hat den Ortsbeirat Trier-Pfalzel erneut beschäftigt. Aktuell ging es sowohl um die Auslagerung in der Zeit der Bauarbeiten als auch um den Ersatz-Neubau.

Trier. Pfalzel ist derzeit nicht unbedingt zu beneiden - und dabei soll das Palaver um die Geruchsbelästigung durch ein Recycling-Unternehmen (der TV berichtete mehrfach) mal außen vor bleiben: Im Ortsbeirat im Amtshaus unter dem Vorsitz von Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel (FWG) ging es vielmehr um die schimmelbefallende Kita St. Adula der Katholischen Kirchengemeinde. Laut Stadtteilchefin bleibt nicht mehr viel Zeit, denn gemäß Anordnung des Gesundheitsamtes Trier müsste die Einrichtung spätestens am 31. Dezember geräumt sein. Die Kinder sollen in der Übergangszeit, bis die neue Kita zur Verfügung steht, in eine Art Kita-Containeranlage gehen. Bis zu 51 solcher Container seien erforderlich, teilte Margret Pfeiffer-Erdel mit. Als Standort dafür sei der Festplatz an der Mosel auserkoren. Für die Gesamtmaßnahme der Katholischen Kirchengemeinde will die Stadt verschiedene Zuschüsse gewähren: Alleine für die "Auslagerung" der Kindertagesstätte gibt es Unterstützung in Form von 367 000 Euro bei Gesamtkosten für den Träger von 578 200 Euro.
Die städtischen Planungen wurden bei einer Enthaltung einstimmig angenommen, allerdings mit der Einschränkung, dass der Ortsbeirat bei den weiteren Planungen, insbesondere was den Ersatz-Neubau angeht, ein gehöriges Wörtchen mitreden möchte.
Glücklich ist der Rat mit der Maßnahme ohnehin nicht, was in der Diskussionsrunde schnell deutlich wurde. Herbert Kern (CDU) ist nicht davon überzeugt, dass die Schimmelsanierung bis ins Letzte bedacht und alle Möglichkeiten ausgelotet worden seien. Kern vermutet, man habe sich bei der leidigen Angelegenheit zu schnell auf einen Neubau festgelegt. Auch eine Schimmelbelastung lasse sich bautechnisch vollständig beseitigen, wenn der Wille dazu vorhanden sei.
Ins gleiche Horn blies Dietmar Mattes. Der SPD-Mann argwohnte, "dass alles entschieden ist, was haben wir da noch zu besprechen?" Klare Sache auch bei Jörg Seibert (FWG): "Es sind wohl schon Nägel mit Köpfen gemacht worden." Abriss und Neubau dürften insgesamt drei Jahre beanspruchen, prognostizierte die Ortsteilchefin. Die Kita müsse um jeden Preis im Ort bleiben und dürfe nicht an eine Randlage rücken. Diese Lösung bedeute eine "enorme Belastung für die Anwohner von Spieles- und Stiftstraße", sagte Bernhard Stark (SPD), weil die gesamten Zu- und Abfahrten während der Bauzeit über diese Straßen erfolgen werden. Einhellige Meinung im Rat: Alle Betroffenen müssen rechtzeitig eingebunden werden.
Für Gesprächsstoff sorgte im Anschluss das Ortsbeiratsbudget für 2015, wo laut Ortsvorsteherin noch 5975 Euro zur Verfügung stehen. Diese verfielen, wenn nicht sofort der Beschluss über die Verwendung erfolge. Letztlich wurde sich zu dem einstimmigen Beschluss durchgerungen, das Geld der heimischen Grundschule zu geben, damit ein Laptopwagen mit 14 Klapprechnern angeschafft werden kann. LHExtra

Laut Ortsvorsteherin Margret Pfeiffer-Erdel wolle sich Baudezernent Andreas Ludwig persönlich in Mainz um die Förderanträge für den Ausbau der Eltzstraße kümmern. Die "Wallmauer" wurde mit einer neuen Schließanlage ausgestattet. Laut Stadtteilchefin will der Netto-Markt prüfen, auf dem Parkplatz eine Ruhebank aufzustellen und die Zufahrt zum Markt fußgängerfreundlicher zu gestalten. Die Firma Eu Rec sei wieder am Netz. Geruchsbeschwerden lägen keine vor. Margret Pfeiffer-Erdel: "Hoffen wir, dass es so bleibt!" Die gemeinsame Ortsbeiratssitzung Pfalzel/Biewer findet am 18. November, 19 Uhr, im Amtshaus in Pfalzel statt. LH

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