Wenig Lust auf wenig Bus

Wer den Rotstift kreisen lässt, handelt sich nicht zwangsläufig ein blaues Auge ein. Als die Stadtwerke vor Jahresfrist einen kräftig reduzierten Fahrplan in Kraft setzten, rechneten selbst die Verantwortlichen mit einem empfindlichen Fahrgäste-Rückgang. Tatsächlich blieben die Kundenzahlen fast stabil, auf der ausgedünnten Linie 2 (Trierweilerweg-Heiligkreuz) gibt es aus unerfindlichen Gründen sogar deutliche Zuwächse. Auf dem 3er-Linienast Weismark, der nur noch halb so oft angefahren wird wie zuvor, blieb der allseits prophezeite Einbruch ebenfalls aus: Die Verluste bewegen sich im Minimalbereich. Unterm Strich also ein Erfolg für die Fahrplan-Macher - und eine Absage an viele Weismark-Bewohner, die gerne wieder ihren alten Takt hätten, aber auch an Südbad-Besucher. "Wir sehen keine Notwendigkeit, dort etwas am Takt zu ändern", sagt Verkehrsbetriebs-Chef Birkhäuer und beruft sich auf Zählungen. Da stellt sich die Frage, ob die Zähler in den richtigen Bussen saßen. Außerdem sei das Fahrgastaufkommen "nur vereinzelt" problematisch hoch gewesen; kein einziges Mal habe ein Zusatzbus eingesetzt werden müssen. Vielleicht hätten die Stadtwerker auch die Leute berücksichtigen sollen, die angesichts seltener fahrenden und dafür um so volleren Wagen keine Lust mehr aufs Busfahren haben. r.morgen@volksfreund.de

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