Weniger Funktionäre, mehr Fans

Fußballer und Fans kennen das: Jede Serie geht einmal zu Ende. Am Samstagabend endete beim Riesling-Grand-Prix in der Arena Trier die Reihe der "Heimsiege". Bei Veranstaltungsauflage Nummer vier, präsentiert vom Trierischen Volksfreund, verdrängten Weine aus Baden und dem Rheingau die Mosel auf Platz drei.

Trier. 20 Weine, 1000 Juroren, Arena ausverkauft - das gab es auch schon im Vorjahr. Und doch war diesmal einiges anders. So hatte Veranstalter und Arena-Betreiber Castel GmbH das Ticketkontingent für Funktionäre und Ehrengäste reduziert. Diesmal konnten so viele echte "Normalverbraucher" wie noch nie mitmachen. Arena-Manager Wolfgang Esser sprach vom "bislang besten Zuspruch" zum Trierer Grand-Prix, der zu den originellsten Weinwettbewerben gehört.Weingut Paulinshof aus Kesten auf Platz drei

Das Preis-Leistung-Verhältnis der von Thomas Vatheuer (RPR) moderierten Veranstaltung: sehr besucherfreundlich. Im Ticketpreis (29 Euro) sind die Probe von 20 Top-Weinen, Mineralwasser, Käse und Brot "bis zum Abwinken" und die An- und Abreise per Bus und Bahn im Gebiet des Verkehrsverbundes Region Trier enthalten. Ebenfalls inklusive: musikalische Unterhaltung (Eight on Stage, Wengert Stompers) und Spannung bis zum Schluss. Viele Gäste machen sich - so wie Angelika Heinisch (45) aus Osann - "einige schöne Stunden in der Arena". Andere wie Mosel-Winzer Peter Loosen (28) aus Ürzig betrachten das Ganze zusätzlich als "Fortbildungsaktion": "Beeindruckend, was die Kollegen bieten".Die spielen alle in der Vino-Champions-League, dürfen sich aber getreu dem olympischen Motto "Dabeisein ist alles" freuen. Denn die 20 Wettbewerbs-Weine hatte aus 350 trockenen Rieslingen eine Fachjury per verdeckter Probe ausgewählt. Diesmal traten fünf Steillagen-Weine von der Mosel gegen 15 Mitbewerber aus ganz Deutschland, Luxemburg, Elsass und Südtirol sowie Exoten (Australien, Kroatien) an. Beim Resultat waren sich Publikum wie die parallel mit probierende Fachjury (darunter Experten aus Japan und Belgien) einig. Platz eins und zwei gingen an "auswärtige" Spätlesen: Es siegte der Durbacher Steinberg Klingelberger der Winzergenossenschaft Durbach/Baden vor dem Schloss Joahnnisberger Grünlack der Domäne Schloss Johannisberg in Geisenheim/Rheingau. Rang drei belegt die Braunerberger Kammer Auslese des Weinguts Paulinshof in Kesten (Kreis Bernkastel-Wittlich). Ganz knapp dahinter die Spätlese Merler Königslay-Terrassen des Weinguts Albert Kallfelz (Zell-Merl), Sieger der ersten beiden Riesling-Grand-Prix' 2003 und 2005. Die restlichen sechs Weingüter, deren Vertreter Weinbaupräsident Adolf Schmitt und die Deutsche Weinkönigin Evelyn Schmidt (Dresden) mit Urkunden ehrten, stammen allesamt aus Deutschland. Auch 2008 gehört der Grand Prix zum Arena-Programm. Wettbewerb Nummer fünf soll Ende November stattfinden. 20 Weine, 1000 Kritiker Jeder der 1000 Teilnehmer des Riesling-Grand-Prix hat an seinem Platz vier Gläser. Die 20 Weine werden in Vierergruppen verdeckt ausgeschenkt. Die Gäste probieren und beurteilen die edlen Tropfen per Bewertungsbogen. Die Skala umfasst die Noten 1 (sehr gut), 2 (gut) und 3 (befriedigend). Das Publikum ist in fünf Gruppen eingeteilt, denen die Weine in unterschiedlicher Reihenfolge und Zusammensetzung serviert werden. Keiner der Teilnehmer weiß, wann er welchen Wein im Glas hat. Probe und Auswertung werden von Notar Ulrich Dempfle überwacht. Der Rebensaft mit den meisten Punkten gewinnt. Nach Ende der Probe erhält jeder Teilnehmer eine Liste der Weinfolge, die er probiert hat.

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