Weniger Müll, gleiche Gebühren

Vorerst wird es keine niedrigeren Müllgebühren in Trier und Trier-Saarburg geben - obwohl die Kosten für die Müllentsorgung deutlich reduziert werden konnten. Das wurde während der Sitzung des Abfallzweckverbandes Art in Saarburg bekannt.

 Trockenstabilat ist reduzierter Müll. Weniger Müll bedeutet geringere Verbrennungskosten. Dennoch bleiben die Müllgebühren wie sie sind – zumindest vorerst. Foto: Herhof-Umwelt-Technik

Trockenstabilat ist reduzierter Müll. Weniger Müll bedeutet geringere Verbrennungskosten. Dennoch bleiben die Müllgebühren wie sie sind – zumindest vorerst. Foto: Herhof-Umwelt-Technik

Trier/Saarburg. Allen Skeptikern zum Trotz: Die Trockenanlage auf der Müll-Deponie Mertesdorf (Trier-Saarburg) läuft - und zwar besser als erwartet. Allein in diesem Jahr konnte durch Trocknung das Gewicht des Mülls aus Trier und Trier-Saarburg um 30 Prozent reduziert werden. 30 Prozent weniger Müll, der verbrannt werden muss. Dadurch haben sich auch die Kosten für die Müllentsorgung im Bereich des Abfallzweckverbands Trier reduziert. Erstmals nach der Pleite des ursprünglichen Betreibers der Anlage, der Herhof GmbH, verschafft sich der Art finanziell Luft. 600 000 Euro Plus hat der Zweckverband in diesem Jahr gemacht. Man sei endlich aus dem "Tal der Tränen" heraus, sagte Art-Geschäftsführer Max Monzel bei der Sitzung des Zweckverbands in Saarburg. Eine gute Nachricht. Die sich allerdings - vorerst - nicht bei den Gebührenzahlern bemerkbar macht. Für niedrigere Müllgebühren sei es noch zu früh, sagt Monzel. Immerhin sei aber im nächsten Jahr auch keine Erhöhung geplant. Nicht nur Trier und Trier-Saarburg profitieren von der neuen Trocknungsanlage, die seit März in Betrieb ist. Auch die anderen Kreise der Region karren ihren Müll nach Mertesdorf. Noch vor einem Jahr gab es Zweifel, dass durch die Anlage die angelieferte Müllmenge tatsächlich reduziert werden kann - die Herhof-Pleite saß einfach noch zu tief. Daher ist die Botschaft, der Art-Sitzung auch ein Signal an die Entscheidungsträger der anderen Kreise: Die Entscheidung, die Trocknung in Eigenregie durchzuführen, scheint sich als richtig zu erweisen. Vor allem in Bernkastel-Wittlich und im Kreis Vulkaneifel dürfte man sich über die Nachricht freuen. Dort wird die Abfallentsorgung in den nächsten Tagen neu ausgeschrieben. Unklar ist, wer den Zuschlag dafür erhalten wird. Nach TV-Informationen wollte der Art in Bernkastel-Wittlich einsteigen. Doch offenbar wurde das Kooperationsangebot vom Kreis abgelehnt.Art-Geschäftsführer Max Monzel wollte die TV-Informationen nicht bestätigen. Im nächsten Jahr soll in Mertesdorf nicht nur eine moderne Nachsortieranlage gebaut werden, sondern auch ein neues Sortierzentrum. Dadurch soll es den Selbstanlieferern leichter gemacht werden, den Müll zu sortieren und damit die Kosten für die Entsorgung zu reduzieren. Damit will man auch weg vom Begriff der Mülldeponie. Mertesdorf soll nicht länger die "Kipp" sein. Aus der Anlage wird ab nächstem Jahr das Entsorgungs- und Verwertungszentrum Mertesdorf (EVZ). Man wolle damit stärker auf die Wiederverwertung von Abfall hinweisen, begründet Monzel die Umbenennung. Knapp zwei Millionen Euro wird die Umgestaltung kosten. Derzeit gibt es auch Pläne, den gesamten Werkhof des Art von Trier-Süd nach Mertesdorf zu verlegen, um die Anwohner in dem Trierer Stadtteil vom Lärm der Müllwagen zu entlasten und das städtische Grundstück alternativ zu nutzen. Noch gibt es dazu aber keine Entscheidung. Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz wurde von der Versammlung turnusgemäß zum Verbandsvorsteher für die nächsten zwei Jahre gewählt. Die bisherige Vorsitzende, die Trierer Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani, wurde zur Stellvertreterin gewählt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort