Wenn Alkohol alle Hemmungen wegspült

TRIER. Fastnacht und Faustrecht: Schlägereien und Vandalismus beschäftigten die Trierer Polizei vor einem Jahr an Weiberfastnacht. Bereits am Nachmittag floss Blut. Heute wollen die Ordnungshüter, verstärkt durch Vollzugsdienst und Bereitschaftspolizei, konsequent einschreiten und kontrollieren.

 Zuerst ordentlich tanken, dann feiern: 2005 kam es an Weiberfastnacht zu mehreren Zwischenfällen mit alkoholisierten Jugendlichen. Diese Szenen – Schlägereien und Vandalismus – sollen sich heute nicht wiederholen. Foto: TV-Archiv/Hans Krämer

Zuerst ordentlich tanken, dann feiern: 2005 kam es an Weiberfastnacht zu mehreren Zwischenfällen mit alkoholisierten Jugendlichen. Diese Szenen – Schlägereien und Vandalismus – sollen sich heute nicht wiederholen. Foto: TV-Archiv/Hans Krämer

Eine Schlägerei in der Brotstraße, ein zertrümmertes Schaufenster in der Walramsneustraße, ein Überfall am Nikolaus-Koch-Platz und sogar Angriffe auf Polizisten auf dem Hauptmarkt - Momentaufnahmen der Weiberfastnacht 2005. "Viele Jugendliche und junge Erwachsene waren offenbar nicht am Karneval, sondern an alkoholischen Getränken interessiert", erklärte Polizei-Sprecher Karl-Peter Jochem hinterher die geballte Gewaltbereitschaft. Solche Szenen sollen sich heute nicht wiederholen.Weder kaufen noch konsumieren

"Wir müssen generell noch einmal daran erinnern, dass Jugendliche unter 16 Jahren Alkohol jeglicher Art weder kaufen noch konsumieren dürfen", sagte Polizei-Pressesprecherin Monika Peters. "So will es das Jugendschutzgesetz." Dieses schließt auch die so genannten Alkopops mit ein, die zwar nicht nach Alkohol schmecken, aber dennoch entsprechend wirken. Die Polizei ist vorbereitet, es gab im Vorfeld Absprachen mit den Organisatoren der Prinzenproklamation um 11.11 Uhr auf dem Hauptmarkt und mit der Stadt Trier. Die Beamten der Polizeiinspektion Trier werden durch die Bereitschaftspolizei und den kommunalen Vollzugsdienst unterstützt. "Wir haben außerdem geklärt, wo im Stadtgebiet weitere Veranstaltungen und auch Schulfeiern stattfinden sollen", so Peters. Die eindeutige Botschaft: "Wir werden ab dem Vormittag im Stadtgebiet präsent sein und konsequent überall dort einschreiten, wo sich tätliche Auseinandersetzungen abzeichnen." Die Beamten wollen nicht nur Schlägereien und Vandalismus verhindern, sondern auch Jugendschutzkontrollen durchführen und auf die Einhaltung des Verkaufs- und Abgabeverbots von Alkohol an Jugendliche achten. "Außerdem wird es natürlich Verkehrskontrollen geben, und zwar nicht nur im Stadtgebiet", kündigte die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums an. Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Trier wird von den Maltesern und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) unterstützt. "Wenn es richtig rappeln sollte, ist die Schnelleinsatzgruppe bereit", erläutert Dirk Farland vom Malteser Hilfsdienst. Helmut Bonerz (DRK) präzisiert: "Die Schnelleinsatzgruppe wird vom DRK und den Maltesern gebildet und umfasst bis zu 40 Helfer, die über Funkmeldeempfänger schnell alarmiert werden können." Schnelleinsatzgruppen unterstützen den Rettungsdienst generell bei größeren Schadensfällen und bei einem Massenanfall von Verletzten und schließen die Lücke zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Bonerz: "Unsere Gruppe kann im Notfall mit vier Rettungs- und fünf Krankenwagen zur Stelle sein."

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