Wenn Engel Leben retten

TRIER. Seinem bürgerlichen Familiennamen Engel macht Karnevalsprinz Erwin II. alle Ehre: Am Montag, 10. Januar, absolviert er seine 73. Blutspende. Seine Prinzessin und persönliche Herzensdame Barbara I. hat er als Erstspenderin geworben. Beide kommen in vollem Majestäten-Ornat zum Aderlass.

Gutes tun und darüber reden. Wenn's ums Blutspenden geht, ist für Erwin Engel bescheidene Zurückhaltung unangebracht: "Es gibt zu wenige Blutkonserven, und der Bedarf nimmt ständig zu", weiß der 43-Jährige mit der Blutgruppe A1 positiv. Deshalb will der Verkaufsleiter der Bischöflichen Weingüter sein Publicity-trächtiges Amt als Karnevalsprinz auch in den Dienst der guten Sache stellen und die Werbetrommel rühren. Den ersten Erfolg hat er bereits verbuchen können: Seine Prinzessin und inzwischen auch persönliche Partnerin Barbara Ries (35) wird ihn übermorgen, Montag, um 16 Uhr zum Spendetermin in die Berufsschul-Aula begleiten und ebenfalls einen halben Liter von ihrem kostbaren Lebenssaft abgeben. Für sie (Blutgruppe 0 Rhesus positiv) eine Premiere, für ihn Routine: "Es wird meine 73. Blutspende sein." Und für beide garantiert nicht die letzte: "Wir gehen künftig gemeinsam zum Blutspenden." Später allerdings nicht mehr, wie am Montag, im närrischen Prinzenpaar-Outfit. Ob im Ornat oder in "Zivil" - das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist froh über jede Blutspende: "Wir können gar nicht genug davon haben", heißt es in der Geschäftsstelle in der Salvianstraße.Männer dürfen sechsmal, Frauen viermal jährlich

Der Bedarf an Konserven wächst mit dem medizinischen Fortschritt. Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Herz-, Magen- und Darmerkrankungen. Verletzungen aus Sport- und Verkehrsunfällen folgen erst an vierter Stelle. Viele Operationen, Organübertragungen und die Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren sind nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich geworden. Doch seit Mitte der 80er-Jahre geht die Zahl der Spender zurück. Deshalb setzt sich das gestern Abend bei der ATK-Gala in der Europahalle inthronisierte Prinzenpaar für die gute Sache ein: "Kommen Sie am Montag, 10. Januar, oder am Montag, 14. Februar, zum DRK-Blutspende-Termin in die Berufsschul-Aula. Blutspenden ist ein sehr wertvolles Ehrenamt, mit dem man Menschenleben retten kann", lautet der Appell von Erwin Engel und Barbara Ries. Blut spenden darf jeder Erwachsene zwischen 18 und 68 Jahren. Männer können bis zu sechsmal (alle 56 Tage) und Frauen bis zu viermal im Jahr zum organisierten und beaufsichtigen Aderlass gehen. Nebeneffekt und Zusatznutzen: Jeder Teilnehmer erfährt seine Blutgruppe und erhält einen Spenderausweis. Mit jeder Spende geht eine Blut-Untersuchung einher; bei Beanstandungen wird der Hausarzt informiert. Blutspender können also mehrmals jährlich einen kostenlosen Gesundheits-Check erhalten. Die Prozedur dauert etwa eine Stunde. Sie verursacht - abgesehen von einem kleinen Piks - keine Schmerzen. Anschließend reicht das DRK einen Imbiss mit Getränken. DRK-Blutspendetermine am 10. Januar und 14. Februar (jeweils Montag) von 13 bis 20 Uhr in der Trierer Berufsschul-Aula. Zugang über Irminenfreihof oder Langstraße. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.

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