Wenn Jan-Peer forscht

300 Stunden hat Jan-Peer Rudolph an seinem Projekt gearbeitet. Herausgekommen ist dabei nicht nur eine dreidimensionale Computersimulation des Sonnensystems, sondern auch der zweite Platz bei "Jugend forscht" n Rheinland-Pfalz.

 Jan-Peer Rudolph kann mit seinem selbst geschriebenen Computerprogramm die Bewegungen von Planeten, Monden und Satelliten im Sonnensystem simulieren. TV-Foto:Kerstin Smirr

Jan-Peer Rudolph kann mit seinem selbst geschriebenen Computerprogramm die Bewegungen von Planeten, Monden und Satelliten im Sonnensystem simulieren. TV-Foto:Kerstin Smirr

Trier. Was spielt sich bei einer Mondfinsternis ab? Diese Frage könnte Jan-Peer Rudolph mit seiner selbst entwickelten Computersimulation des Sonnensystems beantworten statt Bleistift und Papier zur Hand zu nehmen. Die Juroren von "Jugend forscht" fanden das Projekt des Trierers so gut, dass sie ihm auf dem Gebiet der Geo- und Raumwissenschaften nun den zweiten Preis auf Landesebene verliehen. Zuvor hatte er bereits den ersten Platz im Regionalentscheid gemacht. 275 Euro hat er gewonnen. "Das spare ich für den Führerschein", sagt der 17-Jährige.Jan-Peer hat eine Anwendung programmiert, mit der Nutzer aus verschiedenen Perspektiven im Weltraum beobachten können, wie sich Planeten, Monde und Satelliten bewegen. Astronomisches Wissen wird im dreidimensionalen Raum so schnell erfassbar. "Es war mein Ziel, anderen Menschen das Sonnensystem näherzubringen", sagt Jan-Peer.Dafür hat sich der Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums selbst sehr intensiv mit dem Thema befasst. Seit vier Jahren besucht er eine Astronomie-AG. Auch aus Büchern hat er sich Wissen angeeignet. "Außerdem programmiere ich schon länger", erzählt er. In seinem Projekt habe er zwei seiner Interessen, die Informatik und die Astrophysik, vereint."Planetaria 2 - Das ephemeridenbasierte Planetarium" - so hat Jan-Peer Rudolph sein Computerprogramm getauft. "Ephemeriden geben die genaue Position eines Planeten zu einem bestimmten Zeitpunkt an", erklärt er. Der Nutzer kann also ein selbst gewähltes Datum eingeben und schon berechnet das Programm die Bewegungen im Sonnensystem ab diesem Zeitpunkt. "Diese Positionen werden von großen Hochleistungsrechnern der Nasa ermittelt", sagt Jan-Peer. Im Internet ist er auf eine Seite gestoßen, die diese Daten veröffentlicht. So konnte er sie in seine Simulation einbauen.Sterne auch bei Wolken betrachten

Auf 300 Stunden schätzt Jan-Peer den Arbeitsaufwand für die neubearbeitete Simulation. Seine Vorversion, mit der er im vergangenen Jahr Platz drei bei "Jugend forscht" auf Landesebene belegte, war noch nicht ephemeridenbasiert. "In den letzten Herbst- und Weihnachtsferien habe ich richtig rangeklotzt", erzählt er.Doch nicht nur vor dem Computerbildschirm ist Jan-Peer anzutreffen. "Ich spiele Tennis und segele sehr gerne." Mit der Jolle war er dieses Jahr noch nicht auf der Mosel unterwegs. Bald wird das Training wieder beginnen. Bis Juni will er fit für eine Regatta sein.Auch mit "Planetaria" wird er sich weiter beschäftigen. In der nächsten Version soll der Nutzer nämlich die Sicht von einem Standpunkt auf der Erde aus einnehmen können. Dann kann er sich virtuell den Sternenhimmel anschauen und das auch dann, wenn die Wolken den Blick gen Himmel versperren.

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