Wenn Leber und Galle streiken

TRIER. (red) Das 34. Trierer Arzt-Patienten-Seminar in der Europahalle Trier am morgigen Samstag, von 8.30 bis 13 Uhr, befasst sich mit den vielfältigen Erkrankungen von Leber und Galle.

Leberentzündungen, die Folgen von Alkoholmissbrauch, aber auch Gallensteine und gar Tumore können bei Leber- oder Gallenerkrankungen eine wesentliche Rolle spielen. Im ersten Referat berichtet Dr. Rajiv Aurora, Arzt für Innere Medizin / Gastroenterologie aus Bitburg darüber, "Wie sich Leber- und Galle-Erkrankungen äußern und welche Folgen drohen". Durch das Gespräch mit dem Patienten und die körperliche Untersuchung lässt sich zum Beispiel oft schon vermuten, ob eine infektiöse Gelbsucht vorliegt oder die Leber durch Alkohol geschädigt ist. Im anschließenden Referat geht Prof. Dr. Christian Koelbel, Chefarzt der 1. Medizinischen Abteilung des Brüderkrankenhauses Trier, auf die Frage ein, "Wie lassen sich Leberentzündungen (Hepatitis) vermeiden, wie behandeln?". Tatsächlich handelt es sich bei den wichtigsten Formen der ansteckenden Gelbsucht (Hepatitis A, B und C) um relativ häufige Erkrankungen, von der in unserem Land knapp ein Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Allen Hepatitis-Erkrankungen gemeinsam ist ein Grippe-ähnliches Vorstadium mit eventuellen Bauch- und Gliederschmerzen. Sehr unterschiedlich ist allerdings der Verlauf: Während die Hepatitis A in aller Regel harmlos ist, sieht es bei der Hepatitis B und besonders der Hepatitis C anders aus. Die Hepatitis C nimmt in 80 Prozent der Fälle einen chronischen Verlauf, nicht selten kann ein Übergang eine Leberzirrhose oder in Leberkrebs erfolgen. Dass auch die Ernährung eine wichtige Rolle bei Bewältigung von Leber- und Gallenerkrankungen spielt, wird von Marion Heinz aus Trier erläutert: Zu vermeiden sind Kalorien- und fettreiche Nahrungsmittel, ebenso wie ein übermäßiger Alkoholkonsum. Vieles lässt sich dabei ohne eine Beeinträchtigung der Lebensqualität praktisch umsetzen. Nach der Pause, die für Besuche der Informationsstände im Foyer und für Einzelgespräche mit den Experten vorgesehen ist, folgt das Referat "Welche speziellen Behandlungsmöglichkeiten bei Gallenwegserkrankungen gibt es?" Hierzu nimmt Prof. Dr. Thomas Schürmeyer, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin II des Mutterhauses Trier, Stellung. Sollte sich ein "Gallestau" nicht durch körperliche Untersuchungen und zum Beispiel Ultraschall klären lassen, kann das Gallewegssystem auch durch Spiegelung und Kathetereinführung vom Dünndarm dargestellt werden. Im letzten Referat nimmt Chefarzt Dr. Edgar-Armand Smague, Chirurgische Abteilung des Ev.Elisabeth-Krankenhauses Trier, zur Frage Stellung "Wann und wie sind Gallenerkrankungen chirurgisch anzugehen?". Es gibt etwa acht Millionen Gallensteinträger in Deutschland, von denen allerdings nur ein Viertel Beschwerden haben und gegebenenfalls operiert werden müssen. Die so genannte "Knopfloch-Chirurgie" (minimal-invasive Entfernung) ist dabei die Therapie der Wahl. Zu allen Referaten ist eine Diskussion in einem abschließenden Rundtischgespräch vorgesehen. Daran nimmt auch Dr. Hartmut Schmall, Vorsitzender der Landesapothekerkammer Mainz, teil. Der Verein für Herzsport und Bewegungstherapie e.V. Trier/Gesundheitspark Trier organisiert die Veranstaltung. Sie wird unterstützt von der Kassenärztlichen Vereinigung Trier und der Landesapothekerkammer. Die Leitung und Moderation hat Prof. Dr. Bernd Krönig, Ev.Elisabeth-Krankenhaus, Telefon 0651/2092-200, E-mail: BKroenig@aol.com übernommen. Bei ihm sind auch weitere Informationen zur Veranstaltung erhältlich. Der Eintritt zum Arzt-Patienten-Seminar ist kostenfrei.

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