Dorfplatzausbau in Trier-Euren: Wenn Wünsche wahr werden

Trier-Euren · Fast 40 Jahre lang haben die Trier-Eurener auf ihren neuen Dorfplatz gewartet. Nun sind sie fast am Ziel ihrer Träume: Die Kirmes wird dieses Mal eine ganz besondere.

Bei diesem Projekt war Geduld gefordert. Der Dorfplatzausbau in Euren ist bereits seit 40 Jahren im Gespräch. Zur Umsetzung kam es aus verschiedenen Gründen aber lange Zeit nicht. Mal waren andere Projekte wichtiger, mal fehlte das Geld. Hans-Alwin Schmitz, Ortsvorsteher von Euren, sagt: "Die Eurener haben selbst nicht mehr daran geglaubt, dass wir noch einen Dorfplatz bekommen."
Schlussendlich hat es aber doch geklappt: Am 19. August wird der neue Dorfplatz an der Numerianstraße endlich eingeweiht.

Einen Anlass, warum der Ausbau doch noch klappte, bot die Flüchtlingskrise. Trier beherbergt die größte
Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Rheinland-Pfalz mit den Standorten Luxemburger Straße in Euren und Dasbachstraße in Trier-Nord. Während der Flüchtlingskrise haben die Bewohner des Stadtteils viel Solidarität und Hilfsbereitschaft bewiesen. Der Dorfplatzausbau ist so etwas wie ein Dankeschön der Stadt für die Mühe.

Am 6. Juni begann die Firma Schnorpfeil mit der Umsetzung des Projekts. Mittlerweile sind die Arbeiter fast fertig. Der Dorfplatz hat jetzt eine eigene Stromversorgung und ein Abwassersystem. Zudem ist er behindertengerecht (aufgrund von Bordsteinerhöhungen).

Einige Dinge fehlen aber auch noch. In den kommenden Wochen ist geplant, Sitzgelegenheiten zu installieren, die Mauer zu streichen und die Numerianstraße, an der der Dorfplatz liegt, neu zu asphaltieren. Zudem wird die Firma Bösen kostenlos vier Bäume in der Mitte des Platzes pflanzen (siehe Info). Schmitz ist zufrieden: "Sie haben gute und zügige Arbeit geleistet."

Die Kosten des Projekts belaufen sich auf insgesamt rund 300 000 Euro und werden aus dem städtischen Finanzplan gezahlt.

Die meisten Eurener sind mit ihrem neuen Dorfplatz zufrieden. Negative Stimmen gibt es von einigen Anwohnern: Vorher bot der Platz Parkfläche für etwa zwölf Autos, nach dem Ausbau gibt es nur noch drei Parkmöglichkeiten.
Bei der Bekanntgabe des Dorfplatzausbaus im vergangenen Jahr versprach Oberbürgermeister Wolfram Leibe, dass der neue Platz bis zur nächsten Kirmes fertiggestellt sein würde.

Er hat sein Versprechen gehalten. Die Eurener Kirmes wird in Zusammenhang mit der Einweihung des Dorfplatzes vom 18. bis 20. August und am 24. August (Nachkirmes) gefeiert.

Auf dem Programm stehen unter anderem Auftritte des Musikvereins, des Turn- und Sportvereins sowie der Bands Sudden Deafness und Gooseflesh. Höhepunkt der Kirmes soll der Spielpark sein, der am Sonntag, 20. August, errichtet wird. Dazu werden auf dem Dorfplatz beispielsweise ein Wasserbecken und ein Kletterturm aufgebaut.
Im Winter soll auf dem Dorfplatz der Weihnachtsmarkt veranstaltet werden, im Frühjahr das Maifest.
Einen Namen hat der Platz auch schon. Er wird nach dem gebürtigen Eurener und Gastronom Peter Schütz benannt, der 2010 im Alter von 94 Jahren gestorben war. Schmitz erklärt: "Während seines gesamten Lebens hat Peter Schütz alle Eurener Vereine maßgeblich unterstützt. Um ihn für seine Arbeit zu ehren, wird der Dorfplatz Peter-Schütz-Platz heißen."Extra: VOLLSPERRUNG VOR EURENER KIRMES

Pünktlich zur Eurener Kirmes sind die Arbeiten zur Neugestaltung des Dorfplatzes weitestgehend abgeschlossen. Vor dem Fest wird nach Informationen des städtischen Tiefbauamts ab 14. August noch die Asphaltdeckschicht in der Numerianstraße eingebaut, was eine Vollsperrung notwendig macht. Um einen unnötigen Wechsel von Sperrung und Freigabe der Straße zu verhindern, werden die Arbeiten direkt vor der Vollsperrung für die Kirmes ausgeführt. Am Montag, 14. August, wird die Fahrbahn bei halbseitiger Sperrung abgefräst. Am Dienstag und Mittwoch werden die Vor- sowie die Asphaltarbeiten erfolgen. Ab Donnerstag beginnt die Sperrung für den Kirmesaufbau. Für die Bewohner des oberen Ortsteils Euren und Fahrer mit dem Ziel Trier-Herresthal ist über die Straße Im Spilles eine Umleitung ausgeschildert. Die meisten Leitungen sind bereits verlegt und der Platz gepflastert. Nur die Sonderbordsteine und -platten für die behindertengerechten Fahrbahnübergänge können aus Lieferzeitgründen erst nach der Kirmes eingebaut werden. Auch die Verlegung der restlichen Leitungen im Gehweg der Numerianstraße gegenüber dem Dorfplatz und das Pflanzen von vier Bäumen werden laut Stadt nach der Kirmes erfolgen.

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