Wenn der Dax zum Gott wird

TRIER. (red) Die Jahrestagung katholischer Religionslehrer an Gymnasien im Bistum Trier erörterte den Bezug zwischen Freier Marktwirtschaft und Ethik.

Zur Einstimmung analysierte der Journalist Rainer Hank (Frankfurt) vor 170 Teilnehmern "Aufstieg und Fall der Neunziger Jahre". Es blieben die Fragen: Beweist dieses Auf und Ab das Funktionieren einer freien Marktwirtschaft oder eher die nicht hinnehmbaren Auswüchse? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus, wirtschaftlich, vielleicht auch ethisch? Professor Paul Hengsbach (Sozialethiker aus St. Georgen) ging der Fragestellung nach, ob sich Wirtschaft und Ethik überhaupt verbinden lassen. Eine anschlussfähige Ethik basiere auf den Freiheitsrechten, auf Sozialstaatsrechten und der politischen Partizipation auf der Grundlage grundsätzlicher Gleichheit. Der Journalist Kessler formulierte provokant: "Wie kommt der Teufel in die Wirtschaft, und wie kommt er wieder raus?" Die Marktwirtschaft als eine positive Utopie könne zu einem Albtraum werden, weil der Markt blind sei. Als Ausweg sei nur ein Belohnungssystem für ethisches Verhalten wie Solidarität und Umweltverträglichkeit denkbar. Firmen müssten Zuschüsse bekommen für die Verkürzung der Arbeitszeit zum Abbau der Arbeitslosigkeit.

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