Wenn dicke Luft dünn wird

Die Ampel ist rot, vor mir ein qualmender Auspuff, im Radio ein Bericht über die Rußfilterdebatte. Ich höre zu und denke bei den Argumenten: Das ist ein alter Hut. Wenn es um Umweltschutz geht, müssen wir uns anscheinend durch Gesetze auf die Finger klopfen lassen.

Dabei ist Umweltschutz tatsächlich eine alte Weisheit: Schon die Menschen in biblischer Zeit wussten, dass es einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde geben muss. So hielten die Schreiber des ersten Buch Mose immerhin schon um 550 vor Christus (!) ganz ohne EU-Normen als wichtige Aufgabe des Menschen fest: "Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan…" Damit war schon damals nicht gemeint: Nehmt Euch reichlich von der Erde, solange sie gibt. Nein! "Machet sie euch untertan", das heißt: Bewahrt sie. Sorgt für die Erde, wie man sich um einen anvertrauten Menschen kümmert. Nur so könnt ihr euch lange an den Ressourcen erfreuen. Darüber nachsinnend sitze ich immer noch im Auto, vor mir die Auspuffe. Was kann ich für die Ressource "Luft" tun? Mein Auto abschaffen? Der Beruf lässt es nicht zu. Aber ich kann das Auto bewusster nutzen: Welche Fahrt muss ich machen? Wo kann ich verzichten? Dass das möglich ist, zeigte die Aktion "AutoFasten". Ich glaube, es braucht auch solche Anfänge im Kopf, damit uns die dicke Luft nicht dünn wird und den Atem nimmt. Pfarrerin z.A. Vanessa Kluge, Ehrang kluge.ehrang@ekkt.de

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