Trier. Hochkarätige Gesellschaftsabende sind in Trier selten. Die Küchenparty von Gisela und Helmut Schröer ist zweifellos eines dieser Ereignisse. Wer Rang und Namen hat, will dabei sein, wenn Spitzenköche aus der Region Köstlichkeiten auf die Teller zaubern. Wie beliebt die Veranstaltung ist, verrät der Alt-OB, als er mal nicht ins Gespräch vertieft ist: "Wir mussten schon vor zwei Wochen Interessenten absagen."Während sich in dem schmalen Gang vor der Großküche eine lange Schlange mit "hungrigen Mäulern" bildet, wird an den Herden fleißig gebacken und gebraten. Sternekoch Wolfgang Becker aus Olewig bereitet seine obligatorischen Jakobsmuscheln mit Chicoree und Citrusfruchtschaum vor. Kollege Wilfried Licht vom Restaurant "Zum Wiesengrund" in Beßlich lässt seinen Seewolf in Limettenschaum baden und serviert das auf "mediterranem Quinoa und Safrangeleenudeln".CDU-Fraktionschef Berti Adams macht seinem Beruf - er ist Metzgermeister - alle Ehre. "Fisch oder Meeresfrüchte kommen mir nicht auf den Teller", sagt er verschmitzt. Adams lässt sich Rinderfilet an Rucola-Mousseline schmecken und preist das Stück vom Weidelamm, das Wolfgang Müntnich von der Villa Keller in Saarburg mit Kräuterkruste auf Schnippelbohnen garniert.Ebenso wie Parteikollege Ulrich Holkenbrink, der unschwer als Genießer zu erkennen ist, hat CDU-Mann Adams ansonsten einiges zu tun. Muss er doch über die, sagen wir mal "erklärungsbedürftige" Unions-Politik der vergangenen Wochen reden. SPD-Fraktionschef Friedel Jaeger schaut gelassen zu - die Genossen und ihr schwergewichtiger Vorsitzender aus Mainz sind zwar auf Bundesebene ins Trudeln geraten, nicht aber in Trier. Ein sichtliches Handicap schleppt UBM-Vordenker Manfred Maximini mit sich herum, der wegen einer Knieverletzung an Krücken läuft. Da hat's FDP-Fraktionschef Thomas Egger wesentlich besser: Er muss lediglich Hochzeitsgerüchte entkräften, die sich um ihn ranken. Alles in allem strahlen nicht nur Gisela und Helmut Schröer zufrieden, sondern auch ihre Gäste. Freuen dürfen sich die Kinder in Trier, denn der Reinerlös des rundum gelungenen Abends kommt ihnen zugute.