Wenn es Nacht wird

TARFORST. (f.k.) Wie sicher ist das Umfeld der Universität in Tarforst nach Einbruch der Dunkelheit? Diese Frage stellt sich nach dem Raubüberfall auf einen jungen Autofahrer am Mittwoch. Bereits Anfang April war eine Frau unterhalb der Wohnheime am Kleeburger Weg nur knapp einer Vergewaltigung entgangen.

Ähnliche Vorfälle ereigneten sich im Sommer 1998 auf dem Uni-Parkplatz. Zweimal hatte damals ein 19-jähriger Täter versucht, Studentinnen beim Einsteigen in ihre Autos anzufallen. Er scheiterte jedoch an der heftigen Gegenwehr der Opfer. Sicher liegt zwischen den Vorfällen 1998 und den zwei jüngsten Taten ein verhältnismäßig langer Zeitraum. Und auch die Tatmotive unterscheiden sich: In drei Fällen waren es sexuelle Absichten. Im letzten Fall hingegen verschafften sich die Täter gewaltsam ein Fahrzeug für einen Banküberfall. Doch die Frage bleibt, ob das weitläufige Uni-Gelände abends nach Ende des Lehrbetriebs nicht allzu verlockend auf Straftäter wirken könnte. Der Überfall am Mittwochabend ereignete sich auf dem öffentlich zugänglichen Teil des Uni-Parkplatzes in der Nähe des "Treff". Nach Angaben der Universität ist der überfallene 27-Jährige ein Student und wohnt in der Nähe des "Treff". Um zum Ausladen des Gepäcks möglichst nahe an seine Wohnung zu kommen, war er gegen 22.40 Uhr auf den unbeleuchteten Uni-Parkplatz gefahren, wo ihm die Täter auflauerten. Normalerweise hätte er den Wagen weiter von seiner Wohnung entfernt - aber auf beleuchteten "öffentlichem Raum" - abgestellt."Wir sind eine offene Einrichtung"

Der Kanzler der Universität, Klaus Hembach, bedauert die Vorfälle, sieht aber im Bereich des Campus kein erhöhtes Sicherheitsrisiko. In der Trierer City gebe es zur Nachtzeit weitaus gefährlichere Bereiche. Hembach: "Auch wollen wir keinen Zaun um die Universität ziehen - wird sind eine offene Einrichtung." Eine wirksame Vorbeugung gegen diese kriminelle Energie gebe es nicht. Zwar werde die Außenbeleuchtung auf dem Campus ab 22.30 Uhr, also nach Ende aller Lehr- und Sportveranstaltungen, abgestellt. Doch es sei fraglich, ob eine kostenträchtige Dauerbeleuchtung des rund 100 000 Quadratmeter großen Areals mehr Sicherheit bringen würde. Und der Wachdienst sei schon mit der Kontrolle der zahlreichen Gebäude gefordert - eine ständige Überwachung des Außenbereichs sei nicht realisierbar.

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