Wenn frisches Brot krank macht

Verschimmeltes Brot, Käse, sogar Torten - immer wieder entsorgen Besucher ihre Küchenabfälle bei den Tieren im Wildfreigehege Weißhauswald. Fressen die Tiere davon, können sie krank werden und sterben. Deshalb dürfen die Tiere jetzt nur noch mit Wildfutter gefüttert werden.

 Engagiert sich für die artgerechte Fütterung der Tiere im Wildfreigehege: Schülerin Jule Radeck. TV-Foto: Tobias Sauer

Engagiert sich für die artgerechte Fütterung der Tiere im Wildfreigehege: Schülerin Jule Radeck. TV-Foto: Tobias Sauer

Trier. (tos) Immer wieder fischt Revierförsterin Kerstin Schmitt Nahrungsmittel aus den Tiergehegen im Weißhauswald. Käse in Plastikbeuteln war schon dabei, Zitronen, verschimmeltes Brot und Kuchen. "Die Tiere können bei Nahrungsmitteln, die in der Natur nicht vorkommen, nicht einschätzen, ob sie gut sind", erklärt die Frau, die für das Gehege mit 150 Tieren zuständig ist. Pro Jahr sterben bis zu sechs Tiere an nicht artgerechtem Futter, weitere zehn bis 15 Tiere werden krank. Aber auch für Menschen alltägliche Lebensmittel können für Tiere gefährlich werden. Wird Brot an Wiederkäuer wie Wildschafe oder Rothirsche verfüttert, kann die Magen-Darm-Flora geschädigt werden, so dass die Tiere dann keine Nahrung mehr zu sich nehmen können. Einige Tiere sterben sogar. "Das ist ein sehr qualvoller Tod", sagt die Försterin. Zuletzt starb im März eine junge Bergziege auf diese Weise.Daher ist das Füttern mit mitgebrachtem Essen nun verboten. Futterspenden sind aber weiter willkommen, wie die Försterin betont. Besucher können diese in einer großen Box abgeben, nach einer Prüfung werden sie dann verfüttert.Um auf die neuen Regeln aufmerksam zu machen, werden in den nächsten Wochen neue Schilder aufgestellt. Dabei hilft auch die Schülerin Jule Radeck. Mit ihren Brüdern und Freunden hat die Zehnjährige eigene Schilder gestaltet, auf denen sie davor warnt, die Tiere mit Brot und anderen Lebensmitteln zu füttern. "Ich bin oft bei den Tieren und habe dort schon viele Sachen gefunden, die nicht ins Gehege gehören", sagt die Schülerin.

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