Trier. (jp) Sie sind beide keine klassischen Komiker. Wagner und Zeitner bieten weder den Slapstick eines Dieter Hallervorden noch die Proleten-Persiflage eines Atze Schröder oder Mario Barth. In erster Linie sind die beiden Musiker, und zwar sehr gute. Dominik Wagner begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel bei Viera Fischer, tourte mit 15 durch Deutschland und erlernte dabei die Zauberkunst. Heute studiert der 25-Jährige Theaterregie an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin.

An dieser Uni hat Zeitner, der mit fünf Jahren mit dem Klavierspiel anfing, ein Gesangsstudium absolviert, dem mehrere Meisterkurse folgten. Ein Kirchenmusikstudium hat er ebenfalls im Gepäck. Ebenso wie sein Partner ist er noch keine 30, hat aber schon mehr als zwei Jahrzehnte Bühnenerfahrung.

Warum also machen zwei derart begabte Musiker Comedy? Weil sie es können und weil sie es lieben. Ass-Dur ist mit großem Abstand die stärkste Nummer der durch Deutschland tourenden "Spaß.Gesellschafts.Abende" des Kölner Atelier-Theaters und ließen im ausverkauften Chat Noir in Trier die Wände wackeln.

Wagner und Zeitner boten Musik-Kabarett an, in dem sie Virtuosität, Wortwitz und originelle Ideen kombinierten. Beide spielten vierhändig Klavier und zogen sich dabei komplett um, ohne das Spiel auch nur für einen Takt zu unterbrechen. Sie parodierten einen hochtheoretischen musikalischen Fachvortrag, den kein Mensch verstand, mit dem Kinderlied "Es tanz ein Bi-Ba-Butzemann". Und sie bauten eine Zuschauerin, die mit dem Lachen einfach nicht mehr aufhören kann, souverän in ihre Nummer ein - obwohl Zeitner während der Lachsalven der Dame seine Darbietung zweimal abbrach, weil er selbst lachen musste.