Wenn's dunkel wird, ...

Wer etwas außerhalb des Stadtzentrums wohnt, macht abends gelegentlich Bekanntschaft mit Reh, Hase und Co. Wenn aber eine Horde Wildschweine den Garten komplett umpflügt, dann hört der Spaß auf, meint Petra Lauer aus Olewig.

Trier-Olewig. (QO) Auf dem Kleeburger Weg Richtung Universität begegnen einem zwei possierliche Wildschweine aus Holz. Für Anwohnerin Petra Lauer allerdings sind die Schwarzkittel mittlerweile zur Bedrohung geworden: In der letzten Zeit habe sie auf ihrem Grundstück immer wieder Wildschweinspuren, -kot und herausgerissene Gras- und Moosklumpen gefunden, berichtet sie.

Einen unglaublichen Anblick bietet die etwas oberhalb des Hauses am Hang gelegene Wiesenfläche: Von einer Wildschweinhorde ist sie komplett umgepflügt und verwüstet worden. Petra Lauers Grundstück scheint genau auf der Route der Wildschweine vom Waldstück bei der Pferdeweide Richtung Trimmelter Berg zu liegen. "Die kommen wohl von Juffernberg und Novalisstraße, laufen bei uns durch den Garten und verschwinden hoch im Wald", vermutet sie. Den Hang oberhalb der Wiese haben die Wildschweine ins Rutschen gebracht, zahlreiche Steine liegen unten. Nur vereinzelt sei es gelungen, die Schäden auf dem Grundstück zu beseitigen. Der neu aufgestellte Elektrozaun sei bereits an zwei Stellen herausgerissen worden; weitere Maßnahmen wie das Ausbringen von Geruchstoffen, Haarbüscheln und Karbid seien erfolglos gewesen.

"Bejagung von Wildschweinen in Stadtnähe ist sehr schwierig", informiert der Pressesprecher der Stadt Trier, Ralf Frühauf. Die Tiere seien nachtaktiv, sehr mobil und in großen Rotten unterwegs. Es gebe Sicherheitshandicaps bei der Jagd im stadtnahen Bereich und wenig Akzeptanz in der Bevölkerung.

Hans Hase, privater Jagdpächter in Olewig, ist fest entschlossen, die Schweineplage zu reduzieren: "Im Sommer haben wir bereits einige Wildschweine erlegt, zuletzt habe ich vor einer Woche eine Sau geschossen", sagt er. Der Standort der Olewiger Rotte sei ihm bekannt und die erneute Jagd auf die Schwarzkittel bereits mit der Jagdbehörde abgestimmt worden. Sein Rat an die Anwohner: "Sie sollten ihre Grundstücke gut einzäunen."

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