Wenn's mal wieder eng wird

"Anlieger frei" steht unter dem Durchfahrtsverbots-Schild, doch kaum einer beachtet es: Die Löwenbrückener Straße nutzen manche Autofahrer als Umgehung der Ampelkreuzung in der Saarstraße. Auch der Parkraum ist knapp - Probleme, die Anwohner Christian Schmitz ärgern.

Trier-Süd. Kurz bleibt die Dame in ihrem Wagen vor der Einfahrt in die Löwenbrückener Straße stehen. "Durchfahren oder nicht", wird sie sich wohl denken. Kurzes Überlegen und trotz Anliegerbereichs fährt sie hindurch und biegt am Ende in die Saarstraße ab. Kurz zuvor: Zwei entgegenkommende Wagen passen nicht aneinander vorbei, da am Rand Autos geparkt sind. Der eine Fahrer weicht auf den Bürgersteig aus. Anwohner Christian Schmitz hat ähnliche Situationen mehrfach beobachtet. "Für einen Fußgänger ist das Zur-Seite-Springen die einzige Chance."Christian Schmitz ärgert sich über das Vekehrsaufkommen in seiner Straße, denn erlaubt ist die Durchfahrt nur Fahrradfahrern und Anliegern. "Gerade zu Stoßzeiten wird die Straße aber sehr gerne genutzt, um die Ampel an der Ecke Hohenzollernstraße/Saarstraße zu umfahren", sagt er. "Auch Taxifahrer nutzen den Schleichweg."Die Parksituation empfinde er allerdings als noch unbefriedigender. "Manche Leute nutzen die Parkplätze hier, um einen Arzt in der Saarstraße zu besuchen oder in die Innenstadt zu gehen. Hier kosten die Plätze nichts, und in der Neustraße bin ich schnell." Er selbst habe schon zwei Strafzettel einstecken müssen, da er seinen Wagen wegen Platzmangels im Parkverbot abstellte. "Wenn ich Glück habe, finde ich einen Parkplatz in meiner oder in der Leostraße." Abends gebe es auch Raum auf der anderen Seite der Bahngleise in der Seniastraße, doch den nutzten er und seine Freundin ungern. Schmitz fordert einen Anwohnerparkbereich

"Die Unterführung ist nicht beleuchtet." Und von dort aus nach dem Einkauf Tüten und Kästen zu schleppen, sei beschwerlich. "Die Situation kann so nicht bleiben. Wir brauchen einen Anwohner-Parkbereich", fordert er.Die Chancen stehen eigentlich nicht schlecht. "Wir sind dabei, sukzessiv Anwohnerparken im innenstadtnahen Bereich einzurichten", sagt Jürgen Backes, Mitarbeiter des städtischen Presseamts. Für die Löwenbrückener Straße gebe es allerdings keine konkreten Pläne.Dass nicht nur Anlieger Wege wie die Löwenbrückener Straße wählen, um die Hauptachsen zu umgehen, ist der Polizei-Inspektion Trier bekannt. Die Unfallentwicklung in dieser Straße sei "unauffällig", sagt Pressesprecherin Monika Peters. Zwei Verkehrsunfälle hätten sich in diesem Jahr dort ereignet, im vergangenen Jahr war es einer. Die Polizei kontrolliere "eher sporadisch". "Das Problem ist mit polizeilichen Mitteln alleine nicht zu lösen", sagt die Pressesprecherin. "Hier ist die Straßenverkehrsbehörde gefragt, die durch eine Einbahnstraßenregelung oder Hochbord an den Gehwegen nachhaltig das Problem lösen könnte."

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