Wer aufbegehrt, wird bestraft

Mit der Komödie "Jetzt sind wir dran" von Alan Ayckbourn begeisterte das "Neue Theater Trier" knapp 100 Zuschauer in der Tuchfabrik Trier mit großer Spielfreude.

 Zuhörer Fred (Phil Teuber, links) beschwert sich: Tante Dementia erzählt das Märchen von Hänsel und Gretel völlig falsch und die Geschichtenspieler (von links Conny Buchheit, Stephan Pitten, Maximiliane Roßmöller und Fabian Link) müssen es ausbaden. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Zuhörer Fred (Phil Teuber, links) beschwert sich: Tante Dementia erzählt das Märchen von Hänsel und Gretel völlig falsch und die Geschichtenspieler (von links Conny Buchheit, Stephan Pitten, Maximiliane Roßmöller und Fabian Link) müssen es ausbaden. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. (mehi) Wer Geschichte schreibt, bestimmt sie. In Alan Ayckbourns Komödie "Jetzt sind wir dran" haben die Geschichtenerzähler die Fäden in der Hand. Die Geschichten(schau)spieler rund um Nell (Conny Buchheit) sind deren Marionetten. Sie leiden unter den Schwächen der Erzähler, denn Tante Dementia (Isabelle Gauer) vergisst ständig etwas, und Tante Phlegmatika ist faul. Darsteller, die gegen sie aufbegehren, werden bestraft. Plötzlich gerät Zuhörer Fred (Phil Teuber) mitten in die Story. Das stört die Erzählerinnen, sie wollen ihn vernichten.Derweil erkennen die Darsteller Fred als einen der ihren und sehen in ihm ihre Chance, ihre Freiheit wiederzugewinnen. Doch zuerst bleibt alles beim Alten: Albert (Fabian Link) spielt wieder den Vater, Talitha (Maximiliane Roßmöller) die Mutter, Jenkin (Stephan Pitten) den edlen Sohn, Nell (Conny Buchheit) das brave Mädchen und Bethany (Sylvie Wahl) die böse Hexe. Als Phlegmatika (ausdrucksstark: Lisa Denger) müde wird, übernimmt Dementia und macht den entscheidenden Fehler. Fred gelingt es, die Spieler zu befreien.Nur zwei Podeste stehen auf der Bühne im voll besetzten kleinen Saal der Tufa. Hinter dem einen sorgt Tim Fischbeck als Kevin für Musik- und Toneinspielungen. Das Rednerpult gehört den Erzählerinnen, die nur mit Stimme und Mimik überzeugen. Die Geschichtenspieler beherrschen erfrischend locker ihre Rollen. Das überwiegend studentische Publikum bedankt sich mit Rosen und langanhaltendem Applaus für das kurzweilige Regie-Debüt von P. Bastian Welte.Weitere Vorstellung: 5. Februar, 20 Uhr, Tufa. Die Aufführung am 6. Februar ist ausverkauft. Karten sind erhältlich unter neuestheatertrier@web.de. Ein Teil des Eintritts wird an das Straßenkinderprojekt "Esperanza" in Chile gespendet.

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