Wer investiert, gewinnt

Investoren und nicht Stadtväter bestimmen das Erscheinungsbild von Trier. Sonst sähe es auf dem Sanierungsgebiet neben Castelforte wenigstens ein bisschen so aus, wie die Beiträge es beim Städtebau-Wettbewerb des Rathauses vor einigen Jahren vorgeschlagen haben: Ein markanter städtischer Stadt-Eingang mit einheitlichen Gebäudehöhen.

Große, repräsentative Bauten, die wie ein modernes Stadttor verkünden würden: Hier beginnt Trier! Statt dessen steht ein flacher Möbel-Discounter neben einem - erzwungener Maßen - hohen Baumarkt und einer Veranstaltungshalle, die wie ein blauer Gulliver-Klotz im Land der Liliput-Gebäude wirkt. Dazwischen eine Parkplatzwüste. Das Auge findet keine Flucht, das Gefühl, in einer Stadt zu sein, stellt sich nicht ein. Das Rathaus hätte die Chance gehabt, mit einem von architektonischen und städtebaulichen Grundsätzen bestimmten Bebauungsplan der Stadt Trier ein würdiges Eingangstor zu verschaffen. Doch die Angst, Investoren mit einem strengen Bebauungsplan abzuschrecken, scheint größer gewesen zu sein. Dabei könnte eine schöne Bebauung den Standort attraktiver machen und Investoren eher locken als abschrecken. Doch Trier hat seine Chance vertan - und das nicht nur für ein paar Jährchen, sondern für Jahrzehnte. c.wolff@volksfreund.de

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