Wer investierte, kassierte

TRIER. Die WM ist vorbei – aber neben guter Laune, vereinzelter Fähnchen an Autoscheiben und Zulauf bei Fußballvereinen hat sie auch ihre Spuren im Trierer Einzelhanel und der Gastronomie hinterlassen.

Die Kaffeeteilchen in den Auslagen der Bäckereien ziert kein schwarz-weiß gefleckter Zuckerüberguss im Fußballdesign mehr und die Metzgereien haben nicht länger "WM-Tüten" mit deftigem Grillfleisch für den Fußballabend im eigenen Garten im Angebot. Doch die WM hat sich positiv auf die Trierer Geschäftswelt ausgewirkt: Bei Fanartikeln sowieso und auch in Geschäften und Gaststätten, die sich zur WM was Besonderes ausgedacht hatten. "Wer bereit war, etwas zu investieren, dem hat die WM gute Umsätze beschwert", sagt Alex Brittnacher, Geschäftsführer der Culinaro Catering GmbH. Drei Großbildschirme hatte die Firma alleine für die Bestückung ihrer Kneipenterrassen auf dem Stockplatz gekauft. Ergebnis: 600 bis 700 Leute schauten alleine vor dem "Mintons" das Viertelfinale - mit den entsprechenden Umsätzen. Culinaro hatte auch das Public-Viewing am Moselufer organisiert. Nach Polizei-Schätzungen sahen rund 6000 Menschen dort das Halbfinale - und tranken dazu Culinaro-Bier. "Aber dafür mussten wir auch 20 Sicherheitsleute, zehn Techniker und 45 Service-Kräfte beschäftigen", sagt Brittnacher. Auch der Kaufhof hat mit seinem "Nach-Anpfiff-Shopping" einen Coup gelandet: Zehn Prozent Rabatt gab es auf alles, was nach 15 Uhr gekauft wurde. "Die Käuferzahl stieg am Nachmittag deutlich. Wir haben über die WM ein Umsatzplus im höheren einstelligen Bereich erzielt", erzählt Geschäftsführer Jürgen Jacobs. Als die USA in der Vorrunde Spiele in Kaiserslautern hatte, seien zudem vermehrt amerikanische Touristen in Trier gewesen. "Aber die Schweizer Spielerfrauen, die auch zweimal in Trier waren, haben wir nicht bewusst wahrgenommen."Podolski und Tipp-Kick waren die Renner

Für den Geschenkartikel-Laden "Fun World" in der Fleischstraße war die WM ein Segen: "Wir haben sehr gute Umsätze erzielt", sagt Robert Maurer. Alleine rund 4000 Autofahnen und 2000 große Fahnen seien verkauft worden. Dazu unzählige Tassen, Schweißbänder, Schlüsselanhänger, Fahnen, Schminke, Geldbeutel und Wimpel im Schwarz-Rot-Gold-Design. Im Spielzeugparadies in der Nagelstraße sind die 29,99-Euro-Fußball-Figuren zwar aus dem Schaufenster verschwunden, haben aber einen Platz gleich neben Plüsch-Goleo auf einem Regal gefunden. "Die Fußballpuppen gehen das ganze Jahr gut", erklärt Yvonne Klupsch von der Geschäftsleitung. "Aber auch bei uns hat sich in den letzten Wochen alles um Fußball gedreht - der Renner waren die Podolski-Figur und Tipp-Kick-Spiele."

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