Wer kürzer parkt, ist klar im Vorteil
TRIER. Die Parken-in-Trier-GmbH (PiT) will ihre sechs Parkhäuser, die einen Jahresverlust von 150 000 Euro einfahren, mit neuen Tarifen und Angeboten in die Gewinnzone bringen. Kurzzeitparker kommen ab sofort günstiger weg. Ab der zweiten Stunde wird das Parken zwar teurer, doch die GmbH bietet mit der PiT-Parkkarte einen Ausgleich an.
Wer seine Besorgungen in der City schnell erledigt, ist klar im Vorteil. Die erste halbe Stunde kostet in den PiT-Parkhäusern nur noch 60 Cent. Vorher war es ein Euro - bei 15 ebenso wie bei 55 Minuten. "Durch eine Bedarfsanalyse haben wir festgestellt, dass viele Kunden nicht länger als 30 Minuten parken", sagt PiT-Prokurist Albrecht Classen. "Aus diesem Grund wurde die Taktung geändert."Preissteigerung um zehn Prozent
"Allein diese Maßnahme bedeutet, dass die PiT in diesem Zeitsegment 60 000 Euro weniger einnimmt", ergänzt Jürgen Slowik, Leiter Marketing und Kommunikation der Stadtwerke Trier (SWT). "Diese Summe muss wieder reinkommen." Und zwar unter anderem über die Autofahrer, deren Besorgungen nicht in einer halben Stunde zu erledigen sind. Die Preise für die Stunden zwei bis sechs steigen im Schnitt um zehn Prozent. Die genauen Tarife listet der rechts stehende Hintergrund auf. Diese Preissteigerungen sorgen zuerst einmal für Unmut. So wie bei Walter Unverricht. Der Rechtsanwalt stand eine Stunde und neun Minuten im City-Parkhaus und wird von seinem Kassenautomaten freundlich gebeten, 2.40 Euro zu zahlen. "Ist das Ding kaputt?", fragt er missgestimmt. Keineswegs - der Preis für die zweite Stunde ist um 20 Prozent gestiegen. Für die dritte Stunde sind es noch elf, für die vierte zehn Prozent. Slowik verspricht: "Der Kunde kann diese höheren Kosten wieder hereinholen." Dazu braucht er die neue und kostenlose Premium-PiT-Parkkarte. An allen Kassenautomaten der PiT-Parkhäuser kann ein Guthaben von maximal 50 Euro aufgeladen werden. Der Clou: Zehn Prozent des eingezahlten Betrags werden als zusätzliches Guthaben dazu addiert. Wer demnach 50 Euro lädt, darf für 55 Euro parken.Zwei Euro für eine Nacht
Neu ist auch der Nachttarif. Von 20 Uhr bis sieben Uhr morgens verlangen die PiT-Parkhäuser nur noch zwei Euro - bisher waren es maximal 5,50 Euro. "Die Ausfahrt ist natürlich jederzeit möglich", erklärt Slowik. "Ein unserer Ansicht nach interessantes Angebot für Touristen, Anwohner oder diejenigen, die ihr Auto mal stehen lassen müssen." Auch Sonn- und Feiertage werden günstiger: 50 Cent pro Stunde, aber maximal zwei Euro für den ganzen Tag fallen an. Die PiT GmbH hat ihre neuen Tarife mit Vertretern von Politik und Handel an einem Runden Tisch diskutiert und entwickelt, die Stadtrats-Fraktionen waren ebenso beteiligt wie die City-Initiative (der TV berichtete). Diese Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden. "Wir wollen mit den Innenstadt-Händlern eine Parkhaus-Gemeinschaft gründen", kündigt Slowik an. "Denkbar wäre zum Beispiel, dass Kunden für einem Einkauf Bonuspunkte für die Parkhausnutzung erhalten." Grundsätzlich sollen die neuen Tarife und zukünftige Aktionen das Parken in Trier attraktiver und damit für die PiT auch rentabel machen. "Wir wollen endlich schwarze Zahlen schreiben", betont der SWT-Pressechef.
