"Markt in Afrika macht Menschen nicht nur um Ware, sondern auch um Erfahrungen, Geschichten und Wahrheiten reicher. Die Menschen brauchen viel Zeit, um miteinander zu reden, zu handeln und sich über aktuelle Entwicklungen der Stämme auszutauschen", erläuterte Ibrahim Ndoffene Ndiaye - kurz Ibu - aus dem Senegal. Im Gegensatz zur westlichen Kultur, einer Zivilisation des geschriebenen Wortes, lebe die afrikanische Kultur vom gesprochenen Wort und vom Dialog. Eindrucksvoll überzeugte Ibu, der in Deutschland studiert hat und als Musiker, Theaterschauspieler und Schriftsteller arbeitet, durch die Kraft der Erzählung. Mit wohl tönender Stimme las er ein selbst verfasstes Märchen vor. Untermalt wurde die Handlung von den Klängen einer afrikanischen Harfe, Trommeln und den bekräftigenden Zwischenrufen "Nommo!" ("Kraft des Wortes") sowie von seiner Musikgruppe "Dundumba", was so viel wie "Der Tanz der alten Männer" bedeutet. Tanz, so erfuhren die Zuhörer, sei ein Mittel zur Konfliktbewältigung. Dass er auch Mittel zur Kommunikation sein kann, erlebten sie im zweiten Teil der Veranstaltung am eigenen Leib. Ein wahres Feuerwerk aus Trommelrhythmen und den wirbelnden Bewegungen einer Tänzerin riss die Anwesenden von ihren Stühlen. Schuhe wurden an die Seite gestellt, Stühle weggeschoben, und trotz der schweißtreibenden Temperaturen waren alle in Bewegung.Dem Ziel näher gekommen

Auf diese Weise erfüllte sich der Wunsch von Maria de Jesus Duran Kremer, der Vorsitzenden des Ausländerbeirates, "die Gäste mögen reicher gehen, als sie gekommen sind". Ihrem Ziel, Verständnis, Akzeptanz und Respekt gegenüber anderen Kulturen aufzubauen, ist sie mit dieser Veranstaltung sicher näher gekommen.