Tim ist ständig "abgebrannt". Sein Taschengeld reicht vorne und hinten nicht. Das Handy verschlingt Unsummen, ein neuer Rucksack, Marke Westpack, muss her und der Traum von einem schnelleren Computer scheint nicht realisierbar. Das meiste Geld aber verglüht beim Rauchen. Tims Eltern wollen nicht unbegrenzt etwas zuschießen, und das Geld aus seinem Schülerjob reicht schon lange nicht mehr. Heinz Diedenhofen ist der einzige Darsteller des Ein-Mann-Animations-Theaters, wie er es selber nennt. Diedenhofens Stücke sind alle selbst geschrieben und wollen die jugendlichen Zuschauer nicht nur unterhalten, sondern setzen sich auch mit problembeladenen Themen auseinander. Dabei geht es um Themen wie Aids, Neonazis und brutale Videos. "Abgebrannt” ist ein Stück, dass sich mit dem Thema "Rauchen” auseinander setzt. In der Tufa erlebten rund 100 Schüler, wie sich Tim, der Junge aus dem Theaterstück, von der "Fluppe” löst. Angefangen hatte es mit einer Wette. Es ging darum, eine Woche lang nicht zu rauchen. Tim hält das zunächst für eine Kleinigkeit, ist dann aber doch überrascht, wie sehr sein Körper schon nach Nikotin verlangt. Kurz vor Ablauf der Wettfrist gerät er ins Wanken. Aber warum hat er eigentlich angefangen mit dem Rauchen, obwohl die erste Zigarette doch gar nicht geschmeckt hat? Warum ist er dabei geblieben, wo er doch um die Schädlichkeit weiß?Zumindest einige sind nachdenklich gestimmt

"Wie kommen Menschen auf die Idee, irgendwelche getrockneten, gehäckselten Blätter anzuzünden und die Abgase davon in die Lunge zu ziehen?”, fragt Tim die jungen Zuschauer. Doch so richtig beantworten kann ihm die Frage keiner. Diedenhofen ist allerdings kein Sozialromantiker. Im anschließenden Gespräch mit den Jugendlichen macht er klar, dass er selber nicht glaubt, dass nun alle starken Raucher unter den Zuschauern die Kippen ausdrücken. Aber nachdenklich gestimmt wirken doch einige, und Tims Thesen und Fragen werden die Jugendlichen wohl noch eine Weile beschäftigen.