Wetter gut, alles gut

Die Sonne und die Olewiger Winzer und Gastronomen strahlen um die Wette. Der Stadtteil erlebt nicht zuletzt dank des guten Wetters eines der erfolgreichsten Weinfeste der letzten zehn Jahre.

Trier-Olewig. Petrus beschert ein Hoch, und die Olewiger Winzer und Gastronomen jubeln in höchsten Tönen. "Das ist eines der besten Weinfeste der letzten Jahre", zeigte sich Olewigs Winzerchef Peter Terges am Sonntag "sehr zufrieden". Die überaus positive Zwischenbilanz bezieht sich auf die Umsätze ("So gut wie noch nie seit der Euro-Einführung") und die offenkundige Zufriedenheit der Gäste; beides nachdrücklich begünstigt durch prächtiges Festwetter. Auf insgesamt "weit mehr als 50 000" rechnete Terges vorsichtig die Besucherzahl der heute zu Ende gehendes 59. Auflage des Trierer Weinfestes hoch. Sicheres Indiz für guten Zuspruch: Noch um 1 Uhr gab es in den Nächten zum Samstag und zum Sonntag an vielen Stellen in der Festmeile zwischen "Blesius-Garten" und ehemaligem Kloster kaum ein Durchkommen. Da schimpften die Olewiger Veranstalter ausnahmsweise mal nicht wie die Rohrspatzen über die "Oettinger-Fraktion", obwohl die Selbstversorger, die ihr Bier und andere Alkoholika zum Fest mitbringen, erneut stark vertreten waren.Das Festangebot - rund 40 Getränke- und Essensstände, dazu Live-Musik an allen Ecken und Enden - erweist sich zunehmend als Angelegenheit für Besucher ab dem Teenie-Alter aufwärts. Die nachmittäglichen Familien-Programm-Angebote auf dem Festplatz verzeichneten eine eher dünne Resonanz. Und den Rummelplatz gibt es schon seit 2005 nicht mehr. Terges: "Die Schausteller haben kein Interesse; sie sagen, das Weinfest sei zu unrentabel für sie." Einen Hauch von Kirmes versprühen heute nur noch eine Schießbude und ein Kinder-Karussell.Ältere Semester haben mehr vom Fest, das ganz schön internationale Züge aufweist. Dagmar Faulhaber, die eigens zur Hochzeit ihrer Enkelin Karin von Johannisburg/Südafrika nach Konz gereist ist, ließ sich die Olewig-Visite nicht nehmen - mit Tochter, Enkelin und deren frisch Angetrautem Mark Herrera, einem in Kaiserslautern stationierten US-Soldaten aus Florida, im Schlepptau. Traditionsgemäß ebenfalls mit von der Partie eine Delegation aus Olewigs elsässischer Partnerstadt Barr mit Weinkönigin Anne-Sophie und ihren Prinzessinnen Morgane und Aurélie.Die Anreise aus kürzerer Entfernung war diesmal so einfach wie noch nie. Zur Feier des Jubiläums "zehn Jahre Sternverkehr" fuhren am Samstagabend die Sternbus-Linien 81 bis 87 zum Nulltarif. "Das Angebot wurde sehr gut angenommen", berichtet Disponent Kurt Paulus von der Stadtwerke-Verkehrs-GmbH. Insbesondere die Linien in Richtung Olewig waren so proppenvoll besetzt, dass Zusteigern beim Einsteigen die Brillen beschlugen. Trotz des Massenandrangs blieb es erfreulich friedlich. Weder am Eröffnungsfreitag mit dem Feuerwerk als Zugnummer noch am ausgesprochen besucherstarken Samstag habe es nennenswerte Vorkommnisse gegeben, heißt es bei der Polizei. Auch Ralf Knoop vom DRK, das sich mit den Maltesern täglich beim Sanitätsdienst abwechselte, sprach von einem "ruhigen Samstag". Die sechs Rotkreuzler hätten vier Besucher verarztet. Diagnosen: ein Asthmaanfall, eine an einer Glasflasche aufgeschnittene Unterlippe und zweimal zu viel Alkohol (17 und 40 Jahre).Auch am heutigen Montag ist die "Völkerwanderung" nach Olewig programmiert. Der Abschlusstag wird gerne zu spontanen Betriebsausflügen genutzt. Die passende Musik zum Feierabend-Wein liefert unter anderem die saarländische Schlager-Combo "Die Barmherzigen Plateausohlen", die ab 20 Uhr auf der Bühne im Klostergarten auftritt. Mehr Fotos: Seite 20

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