Wider das Vergessen

TRIER. (red) Bei den Gedenkfeiern in Namibia hat sich Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wiczorek-Zeul für die Verbrechen der Deutschen Kolonialmacht an der namibianischen Bevölkerung vor hundert Jahren entschuldigt. An der Veranstaltung in Namibia nahmen auch Delegierte aus dem Evangelischen Kirchenkreis Trier teil.

Im Kulturzentrum der Herero in Ohamakari bei Okakarara wurde diese Entschuldigung von der Ministerin am "Commemoration day - Ohamakari battle" ausgesprochen. "Wir waren dabei und das war gut. Den Partnern in Namibia war es sehr wichtig, dass auch die Kirchen zeigen, dass wir Deutschen den Genozid von vor 100 Jahren nicht vergessen haben", betonte der Jugendreferent des Kirchenkreises Trier, Michael Dahmen. Vor hundert Jahren fielen in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika schätzungsweise 60 000 Menschen der Volksgruppe der Herero und 10 000 Nama einem Vernichtungsfeldzug der deutschen Truppen zum Opfer. Dahmen reiste zusammen mit Pfarrerin Sabine Meckelburg aus Daun nach Namibia, um an der Erinnerungsfeier teilzunehmen. Seit Mitte 1998 besteht eine Partnerschaft zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis Trier und der Missionsarbeit der Evangelisch-lutherischen Kirche in der Republik von Namibia. Die beiden Delegierten des Kirchenkreises Trier nutzten den Besuch in Namibia auch, um eine Begegnung von Jugendlichen aus Namibia mit Jugendlichen aus dem Evangelischen Kirchenkreis Trier in den Jahren 2005 und 2006 vorzubereiten. Das Jugendreferat bietet allen interessierten jungen Leuten zwischen 18 und 26 Jahren an, Ende Juni bis Ende Juli 2005 auf den Kirchentag mitzufahren und danach Jugendliche aus dem Partnerkirchenkreis in Namibia zu beherbergen. "Dieselben Jugendlichen können dann 2006 in den Partnerkirchenkreis Okakarara/Coblenz nach Namibia reisen", verspricht Dahmen und weist darauf hin, dass so die Partnerschaft bestärkt werde. Weitere Informationen bei Michael Dahmen, E-mail: jugendref@ekkt.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort