Wie Frauen im Alltag Stärke zeigen

"Werden - Bleiben, was wir sind. Starke Frauen". Unter diesem Motto zeigten 200 Teilnehmerinnen bei der Frauenkonferenz im Bistum Trier im Angela-Merici-Gymnasium in Trier, was "stark sein" im Alltag für Frauen bedeuteten kann. Das Signal: "Eine Frau allein kann stark sein, viele jedoch können gemeinsam zur treibenden Kraft werden."

Trier. (red) Wie "stark sein" für Frauen im Alltag aussehen kann, dazu gab es bei der Frauenkonferenz im Bistum Trier Denk anstöße in Hülle und Fülle.

Stärke werde oft gleichgesetzt mit Männlichkeit, führte Petra Hauprich-Wenner in die Thematik ein. Wie aber sind starke Frauen? "Mutig, beharrlich, leidenschaftlich und bereit, Risiken einzugehen", sagte die Diözesanreferentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB). "Und woher schöpfen Frauen diese Kraft, werden ihnen doch immer wieder Steine in den Weg gelegt?", fragte Pastoralreferentin Cäcilia Fieweger.

Podien, moderiert von Ute-Beatrix Giebel vom SWR, ließen Frauen zu Wort kommen, die etwas bewegen oder bewegt haben.

Die Kirchenlehrerin Teresa von Avila (1515-1582) und die Frauenrechtlerin Olympe de Gouges (1748-1793) diskutierten mit, dargestellt von Pastoralreferentin Jutta Lehnert und von Beate Born vom KDFB Trier. "In meinem Jahrhundert der Benachteiligung war meine Hauptstrategie, Netzwerke für Frauen aufzubauen", sagt Teresa. Olympe de Gouges konnte "100 nützliche Pläne vorlegen. Man nimmt sie nicht zur Kenntnis, weil ich eine Frau bin." Ihre Strategie, für die Gleichbehandlung zu kämpfen: "Ich habe mich gebildet. Ich habe mir gesagt: Das schaffe ich."

Verschieden Frauen schilderten ihre Erfahrungen mit Stärke. "Wenn ich etwas sage und Männer das Gleiche wiederholen, bekommt es ein anderes Gewicht", beklagte etwa Sylvia Dyballa vom Netzwerk "Diakonat der Frau".

Bei Schwester Basina Kloos, Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Chefin der Marienhaus GmbH, sind die Vorzeichen andere als bei den meisten Frauen: "Ich bin im großen Sozialkonzern Chefin verschiedener Männer, lasse ihnen aber Raum", sagte sie.

Kloos ließ keinen Zweifel aufkommen: "Im kirchlichen Bereich will ich genauso ernst genommen werden wie die Männer." Ihre Botschaft: "Wir Frauen geben der Kirche ein diakonisches Gesicht. Wir haben Chancen, wenn wir etwas wollen und wenn wir mutig sind."

Die Frauenkonferenz findet seit 1995 im Bistum Trier statt.

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