Wie Stillen Babys zur Ruhe bringt

Hebammen, Krankenschwestern, Ärzte und Laktations-Beraterinnen haben sich im Kurfürstlichen Palais zu einer Fachtagung getroffen. Eingeladen hatte der Berufsverband Deutscher Laktations-Beraterinnen (BDL) zum Thema "Schlaf gut, mein Kind!".

Trier. (cofi) Vor 18 Jahren haben sich Hebammen, Krankenschwestern und Ärzte mit einer Zusatzausbildung in Sachen Still- und Laktations-Beratung zum BDL zusammengeschlossen. Rund 800 Mitglieder zählt der Berufsverband. "Unser Ziel ist es, Frauen und Familien zu unterstützen und für eine Stillkultur in Deutschland zu werben", sagt Dagmar Heerten, BDL-Vorsitzende. Denn gestillt zu werden sei zwar die natürlichste Sache der Welt, werde aber von den deutschen Frauen weniger praktiziert als etwa in Skandinavien, sagt Heerten.Wenn Säuglinge die Brust bekommen, erhöht das die Bindung zwischen Mutter und Kind. Dies ist ein wichtiger Prophylaxe-Faktor vor Krankheiten und kann laut Forschungs-Ergebnissen auch als Prävention vor dem plötzlichen Kindstod angenommen werden. "Viele Frauen, etwa 90 Prozent, fangen nach der Entbindung an, ihrem Kind die Brust zu geben, aber nur zehn Prozent stillen ihr Kind noch mit sechs Monaten", berichtet Heerten. Die Stillberatung werde nicht von den Krankenkassen übernommen. Gesehen werde nicht, dass berufstätige Frauen durch die gesundheitsfördernde Wirkung des Stillens seltener krankheitsbedingt am Arbeitsplatz ausfallen, hieß es bei der Veranstaltung. Da die Beraterinnen als Multiplikatoren wirken, ist die Fortbildung wichtiger Bestandteil der Arbeit. Zum Thema der Tagung hatte der BDL den Zusammenhang von Schlafen und Weinen mit dem Stillen gewählt. Dabei standen unter anderem Berichte aus dem Schlaflabor auf dem Programm. Ebenso wurde der Mythos vom Durchschlafen und die falschen Erwartungen von Eltern in Bezug auf das Schlafverhalten thematisiert. Aufklärung sei der erste Schritt zu einem besseren Verständnis der Bedürfnisse der Babys, sagt Heerten.

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