Wie die Weihnachtslampen in die Straßen kommen

Weihnachtlich schmücken sich die Städte in der Adventszeit. Tausende kleine Lichter rücken die Straßen und Plätze in ein festliches Ambiente. TV-Leseratte Lucky staunt jedes Mal und fragt sich, wie die Girlanden und Figuren wohl in die Lüfte kommen. Deshalb war sie dabei, als sie in der Trierer Brotstraße aufgehängt wurden.

 In acht Metern Höhe über Triers Einkaufsmeile: Elektro-Installateur Daniel Stork kontrolliert die Weihnachtsbeleuchtung in der Simeonstraße. TV-Foto: Mechthild Schneiders

In acht Metern Höhe über Triers Einkaufsmeile: Elektro-Installateur Daniel Stork kontrolliert die Weihnachtsbeleuchtung in der Simeonstraße. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. (mehi) Lucky ist ganz mulmig zumute. Er sitzt in einem Stern, rund acht Meter über der Brotstraße. Unter ihm laufen Passanten. Ob sie Geschenke fürs Christfest einkaufen? Die TV-Leseratte jedenfalls ist weihnachtlich gestimmt, denn sie schaut zu, wie Daniel Stork (34) und Bodo Gräber (59) von der Firma Wölffler Verkehrstechnik die Weihnachtsbeleuchtung in Trier aufhängen. Mit mehr als 90 Girlanden, Sternen und Bildern schmücken sie die Straßen.

Seit Wochen sind die Weihnachtsbeleuchtungs-Experten mit vier Kollegen in zwei Lastwagen mit Hubarbeitsbühne unterwegs, einer Arbeitsplattform, die an einem langen Arm ausgefahren werden kann. So einen Steiger setzt auch die Feuerwehr ein, wenn sie Menschen aus Häusern rettet. Und mit ihnen reparieren Stork und Gräber während des restlichen Jahres die Straßenbeleuchtung und Ampeln. Doch in der Vorweihnachtszeit ziehen sie von Stadt zu Stadt, um die Straßen zu verschönern - in Wittlich waren sie auch schon.

Rund einen Meter misst der Stern, den Gräber zum LKW trägt. 20 Lichter sind dran. "Wir haben erstmals neue Lämpchen, die statt 15 Watt nur 0,4 Watt benötigen", sagt Daniel Stork. Die neuen Leuchtdioden verbrauchen also weniger Strom als normale Glühbirnen.

Immerhin kostet die herkömmliche Beleuchtung der Simeonstraße, wo rund 4000 Birnen hängen, 2600 Euro. "Das ist so viel, wie ein Vierpersonen-Haushalt in drei Jahren braucht", weiß der Elektro-Installateur. Mit neuen Leuchten würde es nur rund 90 Euro kosten, und sie halten länger.

In acht Metern Höhe über Triers Einkaufsmeile



Gemeinsam mit Gräber und Stork klettert Lucky auf die Plattform. Die ist mit einem Geländer gesichert, damit niemand runterfällt. Stork betätigt einen Hebel, und schon hebt sich der Korb in die Luft. Der wackelt und ruckelt, je höher der Arm ausgefahren wird. Dann stoppt er, der Korb schwankt.

Oben, in rund acht Metern Höhe, ist ein Draht gespannt. An diesen hängt Gräber den Stern mit zwei Haken auf - genau in der Straßenmitte, damit es von unten gut aussieht. Um den Weihnachtsschmuck richtig zu befestigen, binden ihn die beiden Männer fest. So fest, dass Lucky eine Kletterpartie wagt, auf das Geländer und von dort auf den Stern. Wie das schaukelt - aber die Leseratte hält sich gut fest und schaut zu, wie die beiden Lichtschlangen, die wie Schweife geformt sind, an beiden Seiten des Sterns anbringen. Dann befestigen sie das Kabel und stecken es in die Steckdose am Haus. Lucky ist heilfroh, als die Männer wieder bei ihm sind und er festen Boden unter den Füßen hat. Die anderen jedoch müssen noch einmal hoch - um zu prüfen, ob auch wirklich alle Lämpchen brennen.

Drei Wochen dauert es, bis alle Trierer Straßen weihnachtlich geschmückt sind. Und dann kommt der große Moment, auf den Daniel Stork und seine Kollegen so lange hingearbeitet haben und auf den sich alle in der Stadt freuen: Die Weihnachtsbeleuchtung wird angeschaltet - in Trier seit gestern Abend, pünktlich zur Eröffnung des Weihnachtsmarkts.

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