"Wie eine Rakete!"

Überwiegend positive Resonanz gab es auf die Neuausrichtung des "Schäumenden Rokokos". Der Startschuss zum Wein- und Gourmet-Festival fiel am Freitag im Kurfürstlichen Palais. Acht Winzer und vier Köche gaben ihre Produkte aus.

Trier. Nicht jeder der 250 Gäste konnte sich mit der jugendlichen Neuausrichtung des "Schäumenden Rokoko" anfreunden, doch am Ende überwog die Freude über den mutigen Schritt. "Vieles war irgendwie eingeschlafen. Wir wollten einfach etwas zukunftsträchtiger sein", sagte Wolfgang Becker. Der Sterne-Koch kocht nicht nur seit Jahren bei der Eröffnungs-Veranstaltung des Wein- und Gourmet-Festivals des Moselwein e.V., sondern ist auch in die Organisation miteingebunden.In tiefes rotes und blaues Licht war der Rokoko-Saal gedimmt. Weiße Leder-Couchen luden zum Verweilen ein, während ein DJ Lounge-Musik auflegte. "Auf jeden Fall ein Plus", empfand Kerstin May vom Organisations-Team, während Raymond Erdmenger vom St.-Laurentius-Sektgut das Gegenteil schilderte. "Die Live-Musik fehlt, dazu einige Stehtische." Hellauf begeistert war Otto Bamberg. Viele Jahre stand er auf der Warteliste, jetzt durfte er erstmals seine prämierten Sekte, den roten Elbling brut Cuvée Alexandra (silberne Kammerpreismünze) und den Saint Laurent brut (Goldener Preis Bundesweinprämierung), ausschenken. "Beide sind eingeschlagen wie eine Rakete. Eine tolle Veranstaltung, das haben mir viele Gäste geschildert."Auch im Eingangsbereich des Palais gab es Premieren. So reichten die vier Sterne-Köche erstmals je zwei Speisen an Selbstabholer gegen Abgabe von Essen-Bons. Unter den Köchen war auch Renato Favaro aus Esch-sur-Alzette. "Ich wollte meinen Horizont erweitern. Ein tolles Haus, eine tolle Veranstaltung. Über eine erneute Einladung würde ich mich sehr freuen." Allerdings gab es auch hier Kritik: "Es fehlen ein paar Tische. Ansonsten ist es aber sehr schön", sagten Doris und Bodo Meyer. Festzelt-Atmosphäre hatte Bernd Hausen-Mabilon ausgemacht. "Der gewisse Stil fehlt", so der Saarburger, der einen 1990er Mabilon-brut ausschenkte. Zufriedene Gesichter dagegen bei Ansgar Schmitz vom Moselwein e.V.: "Ein Schritt in die richtige Richtung." Extra Diese Sekte wurden ausgeschenkt: 2005 Riesling brut nature, 2005 Spätburgunder Rosé brut (Weingut Bläsius-Geiben, Longuich); Gales Héritage Crémant de Luxemburg, Gales Rosé Cuvée Première brut (Caves Gales, Remich); 1990 Mabilon brut, 2006 Elbling brut (Saar-Sektkellerei Hausen-Mabilon, Saarburg), 2005 Roter Elbling brut Cuvée Alexandra, 2005 Saint Laurent brut (Weingut Otto Bamberg, Oberbillig); 2005 Weißer Burgunder brut, 2004 Spätburgunder Rosé brut (Weingut Heinz Schmitt, Leiwen); 2006 "Ce Soir" Mosel Riesling Sekt trocken, 2005 "Dichtertraum" Mosel Riesling Sekt brut (Saar-Mosel-Winzersekt GmbH, Trier); 2005 Riesling brut, 2005 Chardonnay brut (Sektgut St. Laurentius, Leiwen); 2004 Ayler Herrenberger Riesling brut, 2006 "Dom" Scharzhofberger Riesling, brut Extra (Bischöfliche Weingüter, Trier) Diese Speisen wurden ausgegeben: Gelee von der Freiland-Poularde, Entenleber, Waldpilze und Sauerrahm, sanft gegarter Schottenlachs, Chicoree und Zitrusfruchtschaum (Wolfgang Becker, Trier-Olewig); Mille feuilles von Focaccia, frisch aus dem Steinbackofen, und Tatar vom Freiland-Rind mit geschmorten Romatomaten, Tranche von der Barbarie Entenbrust unter Honig-Pfefferkruste mit Apfel-Ingwerkompott und hausgemachten Serviettenknödeln (Alexander Kunz, St. Wendel-Bliesen); Favaro`s Pizza: Carpaccio de Saumon d'Ecosse Label Rouge, Tomate Concassée et Cancoillotte, Risotto Vialone Nano di Gabriele Ferron aux Cépes, Veau Facon Osso Bucco (Renato Favaro); Ragout vom Kalbstafelspitz, Pommery-Senfsauce, Kartoffelmousseline mit Frühlingslauch, Schmandmousse mit Erdbeercoulis und Minzpesto (Alexander Oss)

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