Wie es in Trier früher war

TRIER. Wie hat Trier früher ausgesehen? Diese Frage stellen sich viele Trierer Kinder. Eine Antwort darauf bekamen 20 Kinder und Jugendliche bei der kostenlosen Stadtführung im Rahmen der letzten TV -Ferienspaß-Veranstaltung dieses Sommers.

 Sitzend auf dem Domstein hören die jungen Teilnehmer des TV Ferienspaßes den Erklärungen von Stephan Ackermann zu.Foto: Thorsten Klein

Sitzend auf dem Domstein hören die jungen Teilnehmer des TV Ferienspaßes den Erklärungen von Stephan Ackermann zu.Foto: Thorsten Klein

Kindern Geschichte lebhaft zu vermitteln, ist keine leichte Aufgabe. Dass dies durchaus möglich ist, zeigte Stephan Ackermann von der Tourist Information in seiner mehr als 90-minütigen Führung. Wer noch nicht wusste, wie die Heizung in der 70 Meter langen und 35 Meter hohen Konstantinbasilika funktionierte, staunte nicht schlecht, als er die Antwort hörte. Das Heizungssystem war so ausgeklügelt, dass die Römer eine Energieeffizienz von 85 Prozent erreichten. Darüber zeigten sich auch manche Eltern verwundert. Das Problem an der Heizung war aber der enorme Holzbedarf, der teilweise zu einem Kahlschlag der Wälder geführt hat. Insbesondere die Baukunst der Römer faszinierte die jungen Teilnehmer. Der Stadtführer erklärte, dass die Mauern am Kaiserpalast, wo heute der Dom steht, einen Durchmesser von fünf Meter aufwiesen. Die Römer seien in ihrer Baukunst viel fortschrittlicher gewesen als ihre Nachkommen im Mittelalter, erläuterte Ackermann. "Vieles, was wir heute kennen, hatten auch schon die Römer, zum Beispiel die Kanalisation. Aber im Mittelalter hat man alles auf die Straße gekippt, man hat sich an vieles nicht erinnert, und es hat Jahrhunderte gedauert, bis man es wieder entdeckt hat." Überrascht waren die Teilnehmer auch über die Badekultur der Römer. Die Thermen hat man nicht nur zum Baden aufgesucht. Viel wichtiger waren Unterhaltung und Körperpflege. Wer hätte schon gedacht, dass man sich im alten Rom schon die Beine rasiert hat? Haare am Körper waren in dieser Zeit unmodern. "Der Römer trägt das Haar nur auf dem Kopf", erklärt der Historiker. Während der Stadtführung bewiesen einige der jungen Teilnehmer, wie gut sie bereits über die Geschichte Triers Bescheid wissen. Auf die Frage, wohin Kaiser Konstantin denn gegangen sei, nachdem er Trier verlassen habe, folgt die Antwort direkt im Chor: "Nach Konstantinopel, ist doch logisch." Aber natürlich haben die Kinder und Jugendlichen auch noch Einiges dazugelernt. "Dass die Basilika so groß ist, dass die Porta Nigra hinein passen würde, das wusste ich nicht", gestand Christoph Gallmeister begeistert nach der Führung.

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