Wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten

TRIER. Seit 90 Jahren steht sie nun, die Aula des Trierer Max-Planck-Gymnasiums. Aus diesem Anlass feierte die Schule das Jubiläum mit einem ungewöhnlichen Festakt.

"Weniger Fremdsprachen, weniger Stoff, Bildung macht arm, Bildung macht krank", diese Parolen standen am Mittwochabend an einer Tafel des Trierer Max-Planck-Gymnasiums.Zwar wurden diese Worte von einem Pädagogen angeschrieben, doch ganz ernst waren sie natürlich nicht gemeint. Viel mehr diktierte ein als Kaiser Wilhelm kostümierter Schüler seinem Lehrer die Sätze und hatte die Lacher des Publikum natürlich auf seiner Seite.Festakt das Resultat von nur vier Tagen Probe

Diese waren bei dem von Richard Krings choreographierten und einstudierten Festabend indes keine Seltenheit. Ob es der Auftritt des Kaisers war, die "normale" Schulstunde, in der ein Schüler als Kneipenbesucher enttarnt wurde, die Turnstunde von vor 90 Jahren oder die Vorträge des Schulchores unter der Leitung von Antonius Dewes - die unterschiedlichen Auftritte begeisterten das Publikum."Insgesamt haben wir nur zirka vier Tage geprobt. Das Zusammentragen des Materials, das sich aus alten Originalen zusammensetzt, dauerte natürlich länger", befand Krings. Ihm stand neben Chorleiter Dewes noch Jens Kornmüller zur Seite, der sich für die Leitung des Spielteiles verantwortlich zeigte.Auch Direktor Ludwig Weyand befand, dass "es nicht das Übliche ist und der Abend die Eindrücke von vor 90 Jahren genau widerspiegelt." Grund für diesen amüsanten Festabend war das 90-jährige Bestehen der jetzige Aula des Gymnasiums, die der späteste Monumentalbau der Neugotik in der Altstadt ist.Nach einleitenden Worten von Richard Krings erzählten drei Schüler, visuell unterstützt von einer Leinwand-Projektion, die Geschichte der Aula.Nach dem historischen Rückblick und einer kurzen Pause folgte die Nachgestaltung des Festaktes mit Rede-Elementen nach Originaltexten des damaligen Schulleiters Kolligs. "Herr Kolligs hat seine Berichte, die er an die Schulbehörde weiterleiten musste, genau dokumentiert und archiviert. Das hat uns natürlich sehr bei der Zusammenstellung des Abends geholfen", berichtet Richard Krings.Zum Abschluss richtete Direktor Ludwig Weyand Dankworte am die verantwortlichen Lehrer und bedankte sich auch bei den zirka 100 begeisterten Zuschauern, die nach diesem abwechslungsreichen Festakt gut gelaunt die Aula verließen.

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