Wieder Spaß an der Bewegung

trier. Seit zehn Wochen läuft die ambulante Therapie für übergewichtige Mädchen im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Trier unter der Leitung der Psychologen Professor Reinhold Laessle und Sonja Lehrke ( der TV berichtete).

 Diplom-Sportlehrerin Judith Knob (Mitte) zeigt zwei Teilnehmerinnen der Therapie, wie Sport wieder Spaß macht.Foto: Thorsten Klein

Diplom-Sportlehrerin Judith Knob (Mitte) zeigt zwei Teilnehmerinnen der Therapie, wie Sport wieder Spaß macht.Foto: Thorsten Klein

Die Skepsis und Unsicherheit mit der im November neun Mädchen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren die Therapie begonnen hatten, ist Begeisterung gewichen. "Ich hätte nicht gedacht, dass die alle so nett sind und es soviel Spaß macht", so die Erfahrung von einer der Teilnehmerinnen an der Therapie. Die neun Mädchen sind in der Zwischenzeit zu einer festen Gruppen zusammengewachsen. "Sie sind mit großer Begeisterung bei der Sache", so die Erfahrung von Co-Therapeutin Rebecca Still. Zur Halbzeit stellen sich die ersten Erfolge ein. So passt vielen wieder die Hose, die vor einem Jahr aus dem Kleiderschrank aussortiert wurde. Was noch viel wichtiger ist: Die Neun sind richtige Ernährungsexpertinnen geworden. Denn in den vergangenen Wochen haben die jungen Mädchen allerlei über Ernährung gelernt. Teilweise seien die Teilnehmerinnen schockiert gewesen, als sie mit Hilfe des Spiels "Zucker-Detektiv" herausfanden, wie viel Zucker in den Lebensmittel versteckt ist. "Wichtig ist es, dass es bei unserer Therapie keine Verbote von bestimmten Nahrungsmittel gibt. Auf die jeweilige Menge kommt es an", erklärt Sonja Lehrke. Die Kinder lernen, dass der Großteil der Nahrung, die sie täglich aufnehmen, aus gesunden und vollwertigen Lebensmitteln bestehen sollte und dass zuckerhaltige Produkte die Ausnahme sein sollten. Aber nicht nur auf das, was man isst, sondern auch auf das Wie der Nahrungsaufnahme kommt es an. "Langsam essen, gut kauen", ist die Devise am Tisch.Selbstvertrauen wird gestärkt

Um gegen die Übergewichtigkeit anzukämpfen, ist neben dem Wissen über Ernährung ein gutes Selbstvertrauen unabdingbar, auch dies - so ist die Erfahrung der Therapeuten - hat sich in den vergangenen Wochen bei den Kindern positiv entwickelt. Ein weiteres Ziel, welches sich die Therapeuten gesteckt hatten, nämlich die Freude an Bewegung bei den Mädchen zu wecken, scheint geklappt zu haben. Die zwei Termine pro Woche im Fitnesss-Club sind Höhepunkte im Therapie-Programm. Auch Judith Knob, Diplom Sportlehrerin und Fitnesstrainerin, ist von der Gruppe begeistert. "Sie sind alle motiviert, und Erfolge sind auch schon da", so ihre Zwischenbilanz. Trainiert werden Kondition und Motorik. Dabei ist besonders wichtig, dass die Übungen den Kindern Spaß machen. Nicht nur im Fitnessstudio machen die neun Mädchen zweimal die Woche Sport, auch zu Hause ist Bewegung angesagt. Mit einfachen Übungen kann man auch in den eigenen vier Wänden etwas für die Fitness tun. Für eine neue Gruppe ab Mitte Februar werden noch Teilnehmerinnen gesucht. Informationen zu der Therapie gibt es unter Telefon 0651/2012881.

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