Wieder Unglück auf Ehranger Brücke

EHRANG. In Amtsdeutsch zählt die B 52 im Bereich der Ehranger Brücke zu einer "Unfallhäufungsstelle". Nachdem es erst im vergangenen Jahr zu einem schweren Unfall mit einem Todesopfer gekommen war, kam am Donnerstag an gleicher Stelle ein 23-jähriger Mann ums Leben.

Während die Unfälle auf der B 52 im Bereich des Parkplatzes Dicke Buche trotz ständiger Kontrollen nicht zurückgehen, ist auch die Ehranger Brücke zu einer Gefahrenstelle geworden. Vierspurig rollt hier der Verkehr zwischen Luxemburg und Trier/Hermeskeil - Tendenz steigend. Vergangenes Jahr kam es zu einem schweren Unfall, bei dem ein Reisebus beteiligt war und ein Mensch starb. Nun hat es wieder ein Todesopfer und zwei Leichtverletzte gegeben. Was war geschehen? Die Ermittlungen der Autobahnpolizei Schweich dauern an, neutrale Zeugen werden befragt. Donnerstagabend, 17 Uhr 50: Ein Sattelschlepper fährt auf der Ehranger Brücke in Richtung Luxemburg. Ihm kommt ein schwarzer Peugeot 206 mit Wittlicher Kennzeichen entgegen. An dieser Stelle der Fahrbahn ist eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 beziehungsweise 60 Stundenkilometern vorgeschrieben. Wie Zeugen beobachten, gerät der Peugeot aus ungeklärter Ursache langsam über die Mittellinie auf die Gegenspur. Es kommt zu einem Zusammenstoß, infolgedessen der Motor des Peugeot samt Auspuffanlage aus dem Fahrzeug heraus gerissen wird. "Der LKW-Fahrer hielt sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Dass das Unfallopfer zu schnell fuhr, muss nicht sein", meint Paul Kiefer, Leiter der Autobahnpolizei Schweich und spricht von der enormen Wucht des Aufpralls. Der Peugeot wird zurück geschleudert und kollidiert mit einem nachfolgenden luxemburgischen Volvo V 40, der den Peugeot seitlich erfasst. Der Fahrer des Peugeot, ein 23-jähriger Mann aus Wittlich, wird in seinem Auto eingeklemmt. Drei Minuten später ist als erster Helfer ein Rettungswagen vor Ort. Ein zufällig anwesender Arzt leistet erste Hilfe und die Rettungsschere der Ehranger Freiwilligen Feuerwehr kommt zum Einsatz. Ebenso vor Ort sind die Berufsfeuerwehr, Autobahnmeisterei und Autobahnpolizei Schweich. Doch alle Bemühungen scheitern - der Notarzt kann nur noch den Tod des jungen Mannes an der Unfallstelle feststellen. Zu teilweise gefährlichen Verkehrsmanövern führt unterdessen die zweieinhalbstündige Vollsperrung der Ehranger Brücke. Autofahrer, die im Rückstau landen, manövrieren ihre Fahrzeuge entgegen der Fahrtrichtung Stau auswärts. So wie an der Auffahrt von der B 53 auf die B 52, wo etliche Autofahrer kurzerhand rückwärts auf die B 52 fahren. Mittlerweile sei die Ehranger Brücke eine "Unfallhäufungsstelle", sagt Kiefer und bestätigt die starke Zunahme des Verkehrs. "Die Brücke müsste breiter sein", eigentlich sei sie dem ganzen Geschehen nicht mehr gewachsen. Gleichwohl haben alle Fahrspuren die geforderte Breite. Eine Komplettsanierung der Brücke sei beantragt, doch mit einer Realisierung des Vorhabens sei so bald noch nicht zu rechnen.

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