Wiedersehen nach vierzig Jahren

TRIER. (jka) Aus allen Richtungen kamen Architekten und Bauingenieure am Wochenende nach Trier, um 40 Jahre Studienabschluss zu feiern. Die weiteste Anreise hatte Paul Ndarua aus Kenia.

Dass man 40 Jahre nach Ende des Studiums noch Kontakt mit ehemaligen Kommilitonen haben kann, zeigten ehemalige Architektur- und Bauingenieurstudenten, die sich in Trier trafen. Nachdem sie am ersten Tag auf das Wiedersehen angestoßen hatten, versammelten sich alle am Folgetag des Treffens am Fachhochschulstandort Schneidershof. Dort wurden sie von Bernd Lehmann, Professor für Bauingenieurwesen, begrüßt und mit den heutigen Studienbedingungen vertraut gemacht. Vieles sei anders als damals, stellte Bauunternehmer Hans-Günter Henze fest: "Wir hatten noch von Montag bis Samstag von acht bis 13 Uhr Unterricht. Das war wie Schule." Auch die heute getrennten Fächer Architektur und Bauingenieurwesen seien noch eins gewesen - eine gute Grundlage für das Berufsleben, wie Anita Laudor bemerkte. Die Triererin, lange Zeit in der Denkmalpflege tätig, war damals die einzige Frau unter Männern. Sie findet es schön, zu erfahren, "was aus allen geworden ist". Dass sie nur mit Männern studiert hat, störte sie nicht wirklich. "Klar musste ich mich ein wenig anpassen, ich durfte zum Beispiel nicht zickig sein", sagte sie - und Heinz-Günter Henze ergänzte: "Wir waren es aber auch nicht." Die weiteste Anreise hatte Paul Ndarua aus Kenia. Als einer von zehn jungen Afrikanern hatte er als Stipendiat in Trier studiert. Zurück in Kenia, arbeitete er für die Regierung und war Chef-Architekt der kenianischen Post- und Telekommunikationsgesellschaft. "Ich finde es sehr aufregend und schön, hier zu sein und mich mit den anderen an die gemeinsame Zeit zu erinnern", erzählte er. "Wie ein Familientreffen" sei dieses Wiedersehen, freute sich auch Anita Laudor. Und da zum Familientreffen auch der "Vater der Truppe" gehört, trafen sich alle am Abend mit ihrem mittlerweile 80-jährigen ehemaligen Seminarleiter.

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