"Wir haben uns auseinander gelebt"

TRIER. Ein neues Leitungsteam im haupt- und ehrenamtlichen Bereich führt die Johanniter-Unfallhilfe in Trier. "Bewährtes ausbauen, neue Akzente setzen", so lautet die Devise.

Rumort hatte es schon lange bei der Trierer Niederlassung des bundesweit organisierten Verbandes. Die langjährige Geschäftsführerin Petra Moske ist ausgestiegen, und mit ihr das Gros der leitenden Mitarbeiterinnen. Auch der ehrenamtliche Vorsitzende des Regionalverbands hat das Handtuch geworfen. Besonders das Ausscheiden Moskes, mit deren Arbeit die Johanniter in Trier in starkem Maße identifiziert wurden, hatte für Spekulationen gesorgt. "Ohne Grund", betont Burkhard Kühtz vom zuständigen Landesverband. Das frühere Team habe "gute Arbeit geleistet" und sich "stark engagiert". Mit der Zeit habe man sich aber "auseinander gelebt". Man sei sich über das "Gesamt-Konzept" nicht einig gewesen. Das sei "ein ganz normaler Vorgang". Mehr lässt sich dem Medien-Beauftragten des Landesverbandes nicht entlocken. Auch Petra Moske äußert sich nicht öffentlich - sie verweist auf ihr offizielles Ausscheiden, das erst Ende des Monats ansteht. Grund für die Differenzen könnte die deutliche Schwerpunktsetzung im Bereich der Kinder-Krankenpflege gewesen sein. Petra Moske und ihre Kolleginnen hatten die "Aktion Nestwärme" gegründet und sich bundesweit für eine Verbesserung der Bedingungen in der Kinder-Krankenpflege eingesetzt. Nun denken die Ex-Johanniter darüber nach, unter dem Nestwärme-Dach ihre Arbeit fortzusetzen."Konkurrenz stärkt das Geschäft"

Der Vertreter des Landesverbandes sieht das gelassen: Konkurrenz stärke das Geschäft, und die Johanniter wollten auch weiterhin "durch Qualität überzeugen". Die durch den Mitarbeiter-Exodus frei gewordenen Stellen seien "mit qualifizierten Fachkräften wieder besetzt worden". Man wolle für die betreuten Kinder "die Bezugspersonen wenn irgend möglich erhalten". Kühtz' Fazit: "An der Basis hat sich nichts verändert." Neu ist allerdings der Geschäftsführer, der jetzt Dienststellenleiter heißt: Ralph Wilkens, 25, hat seit elf Jahren Johanniter-Erfahrung. Der gelernte Kaufmann stammt aus dem Westerwald und war zuletzt Abteilungsleiter beim Regionalverband in Mainz. Den Posten des ehrenamtlichen Vorsitzenden hat Volker Behrends aus Konz übernommen, einst Standortältester der Bundeswehr in Trier - und "Ehrenritter" des Johanniter-Ordens. Die beiden Neulinge wollen nach eigenem Bekunden "die alten Strukturen festigen, die Qualität der bestehenden Dienste steigern und einige neue Projekte verwirklichen". Wilkens denkt an ein stärkeres Engagement in der Kinder- und Jugendhilfe, will sich vermehrt für sozial Schwache engagieren. Erstes größeres Projekt soll eine Stadtranderholung in den Sommerferien sein. Ihre Meinung in Kürze? Mail an: echo@volksfreund.de

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