Wirtschaftsmotor im Grenzraum

Wirtschaftmotor im deutsch-luxemburgischen Grenzraum und Wegbereiter für ein gemeinsames Europa - die "Deulux" gibt es seit 20 Jahren. Am Freitag wurde die elfte Deulux-Messe in Trierweiler eröffnet.

 Deutsch-luxemburgischer „Scherenschnitt“: Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland (vorne links) eröffnet die 11. „Deulux“ in Trierweiler. TV-Foto: Albert Follmann

Deutsch-luxemburgischer „Scherenschnitt“: Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland (vorne links) eröffnet die 11. „Deulux“ in Trierweiler. TV-Foto: Albert Follmann

Trierweiler. Wirtschaftlich und menschlich herrscht im deutsch-luxemburgischen Grenzraum ein hervorragendes Klima. Auf einigen Feldern, insbesondere in der Verkehrs-, Bildungs- und Sozialpolitik, gibt es jedoch noch Nachholbedarf. Das sind Redner-Botschaften von der Eröffnung der elften "Deulux" am Freitag. Auf dem Messegelände im Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich präsentieren sich 106 Betriebe.

Bürgermeister Wolfgang Reiland vom Ausrichter, der Verbandsgemeinde Trier-Land, lobte die alle zwei Jahre abwechselnd in Trierweiler und Wasserbillig stattfindende Deulux als Markenbegriff für eine erfolgreiche deutsch-luxemburgische Zusammenarbeit. Was 1988 auf Initiative des Langsurer Ortsbürgermeisters Karl-Heinrich Orth ins Leben gerufen worden sei, habe die Menschen und die Wirtschaft zusammengeführt. Die Deulux sei ein Markenzeichen geworden. Reiland: "Die Aussteller bürgen für Qualität und kennen sich mit den Bestimmungen und Gesetzen beider Länder sehr gut aus."

Sein Kollege Gust Stefanetti von der Gemeinde Mertert-Wasserbillig erteilte der Deulux das Prädikat "hervorragend". Sie sei ein Gradmesser für die Vielfalt der Angebote in der Region. Reiland und Stefanetti ehrten anlässlich des 20-jährigen Messebestehens den "Vater und Motor" der Deulux, Karl-Heinrich Orth, für dessen Mut und Weitsicht.

"Die Dynamik der deutsch-luxemburgischen Grenzregion macht sich bei uns bemerkbar", sagte Landrat Günther Schartz. Viele Anfragen nach Gewerbeansiedlungen und die "landesweit beste Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent" seien ein Indiz dafür.

Schartz übte aber auch Kritik an der Verkehrspolitik: "Die Autobahn-Situation ist unbefriedigend, wir müssen auf deutscher Seite endlich die Lücken schließen." Bei allen bilateralen Fortschritten gebe es im schulischen Bereich noch Angleichungsbedarf zwischen beiden Staaten, sagte Jos Scheuer, Vizepräsident der luxemburgischen Abgeordnetenkammer. Er schlug die Gründung einer Bildungs-Kommission vor. "Hier wird Europa gelebt" - Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen hob die enge Verzahnung der Region diesseits und jenseits der Sauer hervor. Er und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Reiland machten keinen Hehl daraus, dass der zeitgleiche Termin der Trie-rer Messe "Taff" und der Deulux nicht glücklich sei, beide lobten aber das "Krisenmanagement": Aus der Not sei eine Tugend gemacht geworden - die Messen sollen sich ergänzen und für die jeweils andere werben. EXTRA "Mosel-Calpirinha": Am Stand der deutsch-luxemburgischen Tourist-Information hat man sich in Anbetracht des Mottos "Rad fahren und wandern" eine besondere Erfrischung für die Messebesucher ausgedacht: den "Mosel-Calpirinha". "Er ist spritzig, hat nicht viel Alkohol, genau das Richtige für Radfahrer und Wanderer", sagt Geschäftsführerin Kerstin Wallenborn. Die Zutaten: Rivaner, Rohrzucker, Limette und Sprudel. (alf)

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