Wo den Ratsherrn der Schlag traf

TRIER. (rm.) Wanderer, Spaziergänger und Jogger hatten diesmal leichtes Spiel: Das Schusterskreuz war die Lösung des Bilderrätsels in dieser Woche.

 Zum Andenken an den 1745 an dieser Stelle gestorbenen Heinrich Umbscheiden errichtet: das Schusterskreuz. Foto: Roland Morgen

Zum Andenken an den 1745 an dieser Stelle gestorbenen Heinrich Umbscheiden errichtet: das Schusterskreuz. Foto: Roland Morgen

Triers schönste "Kreuzung" befindet sich nicht etwa in St. Matthias oder an der Porta Nigra, sondern mitten im Stadtwald. Am Schusterskreuz liegt der Schnittpunkt von einem halben Dutzend Wegen. Sie führen zu beliebten Ausflugszielen wie Altenhof, Kockelsberg, Wildgehege und nach Biewer. Deshalb kennt (mindestens) halb Trier das Schusterskreuz genannte Sandsteindenkmal, das im Fokus des TV-Bilderrätsels in dieser Woche stand. Die Bezeichnung Schusterskreuz steht zugleich für die malerische Waldwegekreuzung, die zum Verweilen einlädt. Ihrem Namensgeber bekam die Rast an just dieser Stelle gar nicht gut: Heinrich Umbscheiden wurde dort am 1. April 1745 von einem Schlaganfall dahingerafft. Weil Umbscheiden Obermeister der Schuhmacherzunft gewesen war, hatten das zu seinem Ehren errichtete kunstvolle Denkmal und der Wege-Schnittpunkt schnell ihren Spitznamen weg: Schusterskreuz. Ebenfalls lange Zeit im Volksmund gebräuchlich war die Bezeichnung "Der tote Stadtrat" - eine Anspielung auf die politische Funktion des Verstorbenen, dessen wohlhabende Sippe zahlreiche Ratsherren stellte. Dass sich die Gedenkstelle heute wieder in einem ansehnlichen Zustand präsentiert, ist vor allem der Eifelvereins-Ortsgruppe Trier zu verdanken. Sie initiierte und finanzierte vor drei Jahren die rund 2000 Euro kostende Restaurierung des Denkmals und Erneuerung der Palisadenwand, die es vor einem Hangrutsch schützen soll. Die Namen der beiden Bilderrätsel-Gewinner von je 50 Euro veröffentlichen wir in unserer morgigen Ausgabe.

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