Wohlfühlen statt öder Parkplatz

HEILIGKREUZ. Keine allgemein gültige Planung, sondern Entwicklungsvorschläge für die nächsten zehn Jahre hat das Planungsbüro Fischer mit dem Stadtteilrahmenplan Heiligkreuz vorgelegt. Als verbindliches Zielpapier für die mittel- und langfristige Planung sind in das räumliche Konzept die Vorschläge der Heiligkreuzer aus dem Bürgergutachten eingeflossen.

Nicht nur die langfristig umsetzbaren Ziele sind Grundlage des Stadtteilrahmenplans für Heiligkreuz. Auch Veränderungen, die bereits jetzt schon erkennbar sind, sind Teil der räumlichen Entwicklung. So könnte sich zum Beispiel bald das Gesicht der Wisportstraße ändern. Außer dem Edeka-Markt in der Rotbachstraße gibt es noch einen weiteren Interessenten: Der Aldi-Konzern hat Interesse an einer Ansiedlung einer Filiale im Heiligkreuzer Gewerbegebiet auf dem Gelände des ehemaligen Nissan-Autohauses und auf einem Teil des angrenzenden städtischen Grundstücks, das als Mastenlager genutzt wird. Allerdings müsse "ein Bebauungsplan her", so Christoph Struth, Leiter des Trierer Stadtplanungsamts. Der wird derzeit vorbereitet und am 16. März in der Sitzung des Ortsbeirats diskutiert. Außerdem soll zu gegebenem Zeitpunkt eine Bürgerinformation sein.Verbrauchermarkt erhöht Verkehrsaufkommen

Zusätzlich zum Bebauungsplan müsse über eine "nachbarschaftsverträgliche Verkehrslenkung" nachgedacht werden, erklärte Landschaftsarchitekt Bernhard Ullrich. Denn durch einen neuen Verbrauchermarkt erhöht sich nicht nur die Attraktivität des Stadtteils, sondern auch das Verkehrsaufkommen in Alt-Heiligkreuz. So sieht der Stadtteilrahmenplan sonst im Gewerbegebiet eine emissionsextensive Nutzung vor und propagiert die Sicherung von Freiflächen und fußläufiger Wegverbindungen wie dem Eselspfad. Einige Heiligkreuzer Bürger befürchten, dass die Bernhardstraße, eine Anwohnerstraße, die aber schon jetzt häufig als Schleichweg benutzt ist, und der Hopfengarten als Verbindung nach Trier-Süd noch mehr belastet werden. Natürlich müsse es weitere bauliche Maßnahmen geben, ohne die die Eröffnung eines Supermarkts nicht möglich wäre, erklärte Stadtplaner Struth. Allerdings "ist der Hopfengarten Erschließungsstraße für Heiligkreuz", so Baudezernent Peter Dietze. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es dort bereits, über Querungshilfen besonders im Hinblick auf die passierenden Schul- und Kindergartenkinder wird nachgedacht. Aber am Verkehrsaufkommen wird dort nichts zu ändern sein. "Der Segen kann auch ein Fluch sein", machte Dietze auf die Vor- und Nachteile aufmerksam. Die weiteren Fingerzeige in Richtung Zukunft konzentrieren sich auf die Sicherung der vorhandenen Qualitäten des Stadtteils. Das Nahversorgungs-Zentrum in Alt-Heiligkreuz rund um die Kirche könnte durch verschiedene Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung oder der Gestaltung des Kirchenumfelds ein noch attraktiverer Kommunikations- und Treffpunkt werden. Die Wiederbelebung des Zentrums Tessenowstraße, um die sich auch eine Nachfolgegruppe aus dem Bürgerbeteiligungsprozess bemüht, bietet nach Meinung der Planer die Möglichkeit, durch eine Verbindung mit dem Sport- und Freizeitzentrum Karlsweg Synergieeffekte zu erzielen. Als einen weiteren Schwerpunkt führte Bernhard Ullrich die Sicherung des Grüngürtels auf, der den Stadtteil fast ununterbrochen umgibt. Dort sollten nach Möglichkeit keine neuen Baugebiete mehr ausgewiesen werden, da man eher auf den Erhalt ökologischer Qualitäten setzen sollte. Ebenso müssten die Grünflächen im Inneren akzentuierter gestaltet und das Fuß- und Radwege-System mitsamt der Verknüpfungen mit dem Grüngürtel vervollständigt und ausgebaut werden. Bis Ende April können die Bürger Anregungen und Verbesserungen zum Planentwurf einreichen. Dann entscheiden Ortsbeirat und Stadtrat über das Heiligkreuz der Zukunft.

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