Wortspielsüchtige Grobkomiker

TRIER. (chj) Vor anderthalb Jahren stellten Oropax ihr Programm "Der doppelte Halbbruder" in der Tufa vor. Bei ihrem Auftritt am Mittwoch ist davon nicht mehr viel übrig geblieben.

Dass Oropax in Trier keine Unbekannten sind, sieht man daran, dass die erste Reihe fast völlig frei ist. Das Freiburger Comedyduo involviert nämlich erstens gerne das Publikum und "arbeitet" zweitens viel mit Lebensmitteln. Zu den Requisiten in ihrem zweistündigen Programm "Der doppelte Halbbruder" gehören unter anderem eine Flasche Sprühsahne, eine Packung Fleischkäse und eine Dose Röstzwiebeln. Die Reinigungskräfte in der Tufa sind nicht zu beneiden. Fast 200 Besucher haben sich im Großen Saal eingefunden. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die beiden Brüder erst vor anderthalb Jahren mit dem gleichen Programm in Trier war. Allerdings ist davon fast nur der Titel übrig geblieben, denn die Nummern der beiden Breisgauer Improvisationstalente und Wortspielsüchtigen ("Das Meer muss krank sein, es hat die Gischt") ändern sich von Auftritt zu Auftritt. So bestehen die Running Gags dieses Mal aus der Erwähnung des Anreiseweges mit dem Regionalexpress über Mannheim - Saarbrücken und der Einbeziehung einer Dame im gestreiften Pulli ("Lass' das Zebra den Joghurt fressen"). Kürzer geworden sind Thomas Martins' Auftritte als "Mönch" ("Hallo, ich bin oin Mönch") und des schwachsinnigen "Herrn Pinsky". Ganz weg gefallen ist zum Bedauern einiger Zuschauer die berüchtigte "Duplo-Nummer", bei der Thomas eine ganze Packung der wahrscheinlich längsten Praline der Welt im Mund zu einer Kugel formt und dann an die Decke schmeisst, um zu sehen, wie lange sie kleben bleibt. Oropax ist aber nicht nur kein Gag zu unappetitlich, es ist ihnen auch keiner zu flach. So demonstriert Thomas, dass er sich die Haare nach vorne kämmen und dabei rückwärts gehen kann. "Das Bemerkenswerte ist, dass ich unbekifft auf diese Idee gekommen bin." Bis zum nächsten Gastspiel in Trier, das Volker fürs kommende Jahr angekündigt hat, werden noch viele dieser wunderbar absurden Einfälle dazu kommen.

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