Wuchern mit dem Pfund der Antike

TRIER. Jetzt steht die Endabrechnung: "Brot und Spiele" hatte 16 500 Besucher. Die Stadt Trier und die Medienfabrik werten dieses Ergebnis als "sensationellen Erfolg, der beweist, dass dieses Konzept auch bei schlechtem Wetter bestehen kann" - so die Worte von Ronald Frank, geschäftsführender Gesellschafter der Medienfabrik Trier.

Insgesamt besuchten 12 500 Erwachsene und 4000 Kinder das Amphitheater und die Kaiserthermen. "'Brot und Spiele' ist ein Marketingkonzept", erläutert Frank, "es soll das römische Trier überregional bekannt machen sowie Touristen und Ausflügler ansprechen und an die Mosel ziehen." Das Konzept biete nicht nur Unterhaltung, sondern vermittle historisch fundiertes Wissen und "möchte exemplarisch darstellen, wie das römische Leben im antiken Trier stattgefunden hat". Dazu waren viele Experimentalarchäologen und mehr als 200 Akteure im Einsatz.Diese Darstellung des römischen Lebens sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich vergrößert worden. Auf einer 20 000 Quadratmeter großen Fläche wurde das alte Rom in den Kaiserthermen wieder lebendig: Eine Theaterbühne, ein Vicus mit Handwerkern und die mystische Nacht mit Klang- und Lichtinstallationen im unterirdischen Bereich der Thermen gehörten dazu.Im Mittelpunkt stand das Lager der römischen Legionäre mit Exerzierfeld. "Mit 110 Legionären war dieses Lager das größte Legionärstreffen in diesem Jahr in Deutschland", betont Frank. Stündlich gab es Vorführungen und Übungen. "Interessierte konnten, durften und sollten ausdrücklich Fragen stellen und am Geschehen teilnehmen", sagt der Organisator der Römerspiele. Schmied, Schuster, Töpfer, Rüstungsbauer, Astrologe, Orakelleger und Knochenschnitzer erläuterten ihr antikes Handwerk. "Darüber hinaus war Familienfreundlichkeit für uns ein wichtiges Thema." In den Kaiserthermen hatten Kinder bis 14 freien Eintritt, im Amphitheater Kinder bis 6.Ronald Franks Fazit: "Alle präsentierten ihre Stände und ihr Wissen vollkommen authentisch. Die Qualität der Anbieter war auf höchstem Niveau. Mitglieder von archäologischen Vereinen und Römergruppen, jedoch auch Dozenten von Hochschulen beteiligten sich."Mosaikstein des Stadtmarketings

Auf dieser Schiene soll es in den nächsten Jahren weitergehen, das bestätigt auch Triers Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. "Brot und Spiele ist generell als ein Mosaikstein des Trierischen Stadtmarketings zu verstehen", so Holkenbrink."Wie auch mit den Antikenfestspielen oder der geplanten Konstantin-Ausstellung im Jahr 2007 werden wir unsere Möglichkeiten als Stadt Trier im Wettbewerb der Städte einsetzen." Daher auch die Kulturdachmarke "antike.aktuell - Kulturstadt Trier"."Wir sind auf dem richtigen Weg, wenn wir mit dem Pfund der Antike in Trier weiter wuchern, um dieses Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt weit über die Grenzen der Region hinaus zu stärken und zu präsentieren", betont Triers Kulturdezernent. Bilder zum Event in unserer clickme-Galerie

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