Zögern kann tödlich sein

Jedes Jahr veranstaltet die Deutsche Herzstiftung die Herzwoche. In Trier stand eine Vortragsveranstaltung zum Thema "Therapie der koronaren Herzkrankheiten: Medikamente, Stents, Bypass" auf dem Programm.

 Auf dem Prüfstand: In der Pause der Vortragsveranstaltung zu Therapien der koronaren Herzkrankheiten konnten die Teilnehmer ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte messen lassen. TV-Foto: Cordula Fischer

Auf dem Prüfstand: In der Pause der Vortragsveranstaltung zu Therapien der koronaren Herzkrankheiten konnten die Teilnehmer ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte messen lassen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Rund 80 Interessierte informierten sich in der Bezirksärztekammer über die medizinischen Möglichkeiten.Für bundesweit 55 Prozent der Verstorbenen waren im Jahr 2004 koronare Herzkrankheiten todesursächlich. Die Tendenz sei zwar rückläufig, aber immer noch verlaufen die Hälfte der jährlich in Deutschland rund 265 000 Herzinfarkte tödlich. "Der Herzinfarkt ist ein absoluter Notfall, da zählt jede Minute", mahnte Professor Bernd Krönig in seiner Anfangsmoderation. Die Zeit zwischen dem Auftreten erster Symptome, dem Erkennen des Anzeichens bis zur Behandlung im Krankenhaus müsse so kurz wie möglich sein, denn "Zögern kann tödlich sein", erklärte der Regionalbeauftragte der Deutschen Herzstiftung."Informationen sollen Patienten entängstigen"

Wie koronare Herzkrankheiten entstehen und dass die Kombination von Faktoren wie Rauchen, zu hohes Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht das Risiko zu erkranken drastisch erhöhen, erläuterte Holger Schwerdt, Chefarzt der Inneren Abteilung des Evangelischen Elisabeth-Krankenhauses. Außerdem stellte er Möglichkeiten der medikamentöse Therapie vor und nach einem Infarkt vor. Karl-Eugen Hauptmann, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des Brüderkrankenhauses, referierte über Maßnahmen, wie Katheter und Stents, mit denen verengte Gefäße geweitet werden können, respektive als Brücken in Gefäße eingesetzt werden. Dabei müsste aber eine Kombinationstherapie mit Medikamenten strikt über einen längeren Zeitraum eingehalten werden, da sonst das körpereigene Abwehrsystem die Stents als Fremdkörper mit neuem Gewebe überlagern und so für neue Engstellen in den Gefäßen sorgen würde.Dass bei vielen Patienten allerdings eine Bypass-Operation unumgänglich sei, erklärte Volker Müller, Chefarzt der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie am Brüderkrankenhaus. Anhand von Bildern aus dem OP-Saal zeigte er die Vorgehensweise bei einem solchen Eingriff, bei dem verengte Gefäßstellen mit körpereigenem Ader-Material überbrückt werden. Dieser Vortrag solle keine Furcht schüren, sondern mit fachkundiger Information dazu beitragen, Patienten zu "entängstigen, sagte Bernd Krönig abschließend. In der Pause hatten die Teilnehmer überdies die Möglichkeit, ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte messen zu lassen und sich mit Informationsmaterial der Deutschen Herzstiftung, der AOK und des Vereins für Herzsport einzudecken.

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