Zarte Knospen aus edlen Stoffen

TRIER. Ein prachtvolles Defilée bestaunten Besucher des Rosenstammbaumgartens auf der Landesgartenschau. Zwischen edlen Rosenzüchtungen präsentierten junge Modedesigner der Fachhochschule Trier außergewöhnliche Kreationen zum Thema Rosen.

Anlass der Mode-Präsentation war der Deutsche Rosenkongress des Vereins Deutscher Rosenfreunde (VDR), der derzeit in Zweibrücken ist. Eingeladen hatten die Rosenfreunde Trier unter Leitung von Amélie Vogel-von Daniels und die Letzeburger Rosefrenn mit ihrer Präsidentin Baronne Antoine de Schorlemer. Amélie Vogel-von Daniels begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter den kürzlich verabschiedeten Oberbürgermeister von Zweibrücken, Jürgen Lambert.Raritäten im Rosengarten

Er ist Nachfahre des berühmten Trierer Rosenzüchters Peter Lambert (1859-1939), dessen Züchtungen seit Ende des 19. Jahrhunderts einen Siegeszug um die Welt antraten. Was lag da näher, als ihm die Moderation durch das Defilée zu übertragen. Dieses begann mit geschichtlichen Betrachtungen über den Ursprung der Rosen vor 20 Millionen Jahren in China, deren Verbreitung durch Handelsschiffe im 17. und 18. Jahrhundert und der Rosenzucht. Letztere hatte im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit. Anschließend erschienen zu Walzerklängen von Johann Strauß die Studentinnen des ersten Semesters Modedesign in ihren atemberaubenden Rosen-Roben. Jede von ihnen verkörperte eine der im Rosenstammbaumgarten gepflanzten Züchtungen. Dem Stammbaum folgend rief Jürgen Lambert jede von ihnen einzeln auf, um sie zu "ihrer" Rose schreiten zu lassen. Die begeisterten Zuschauer bewunderten beispielsweise die zarte textile Knospe der Rose "Trier", deren Original, genau wie das der "Frau Karl Druschki", auf Peter Lamberts Züchtungen zurückgeht. Von beiden Rosensorten finden sich etliche Nachkommen im Rosengarten. Dieser ist auch europaweit der einzige Standort einer Rarität, der bis vor 20 Jahren verschollen geglaubten "Rosa chinensis var spontanea".Farbenpracht von weiß bis rot

Sie ist eine der Stamm-Mütter der ersten gezüchteten Rosen überhaupt, der seit 950 nach Christus bekannten "Old Blush", die ebenfalls auf dem Petrisberg blüht. Eine Augenweide präsentierte sich den Betrachtern bei der Zuordnung der textilen Meisterwerke zu den natürlichen Geschöpfen. Farbenpracht von weiß bis rot, Duft und Glanz entfalteten ihre Wirkung. In diesem feierlichen Rahmen wurden auch Ehrungen ausgesprochen, an den Architekten Helmut Ernst, Landschaftsgestalter Joachim Berg, Lieselotte Mock aus der bekannten Rosenzüchterfamilie, Carlheinz Palm für 40 Jahre Mitgliedschaft im Verein, Elisabeth Comes für Planung des Gartens, Amélie Vogel-von Daniels und Baronin Schorlemer für ihre Verdienste um die Rosenfreunde. Ganz besonders wurden die Leistungen der Studierenden und und ihrer Professorin Uta Kimling gewürdigt, die, so Amélie Vogel-von Daniels, zu "einem Höhepunkt der Landesgartenschau" beigetragen hätten.
Weitere Termine der glanzvollen Präsentation sind am 16. Juli um 19 Uhr und um 21.30 Uhr und am 2. Oktober um 16 Uhr im Spiegelzelt.

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