Zeig dich, kleiner Molch!

Vor anderthalb Jahren fuhr ein Panzer durch den Mattheiser Wald, um fast verschwundene Wasserrinnen und -mulden für Kleintiere zu vergrößern. Ein Spaziergang durch den Wald zeigt, dass die Aktion erfolgreich war. Die seltenen Kammmolche und Gelbbauchunken finden dort einen idealen Lebensraum vor.

 Karola Haubrich und ihr Biologieschüler Sebastian Seer begutachten eine der kleinen Gelbbauchunken, die sie im Mattheiser Wald gefunden haben. In den Kleinstgewässern finden sie einen idealen Lebensraum vor. TV-Foto: Dorothe Quare-Odenthal

Karola Haubrich und ihr Biologieschüler Sebastian Seer begutachten eine der kleinen Gelbbauchunken, die sie im Mattheiser Wald gefunden haben. In den Kleinstgewässern finden sie einen idealen Lebensraum vor. TV-Foto: Dorothe Quare-Odenthal

Trier-Süd. Triumphierend erhebt Sebastian Seer (13) seinen Kescher: "Ich hab' eine!" Eine kleine Molchlarve ist ihm ins Netz gegangen. "Ein Fadenmolch", sagt Biologielehrerin Karola Haubrich nach kurzem Blick. Ob sich hier im neuen Teich auch Kammmolche finden? "Sie sind sehr selten", sagt sie. "Doch in dem oberen Teich leben viele von ihnen!"Die Kleinstgewässer müssen von Algen und Gestrüpp befreit werden. "Die Tiere bekommen sonst nicht mehr genug Sauerstoff", sagt Karola Haubrich. Seit Jahren engagiert sich die Diplom-Biogeographin für das Naturschutzgebiet Mattheiser Wald, dokumentierte bereits Dutzende Exemplare der seltenen Gelbbauchunken und Molcharten. Als Referendarin an der Hauptschule Schweich zog sie nun mit ihren Biologieschülern Markus Beuscher und Sebastian Seer los, Kaulquappen und Larven einzufangen und zu begutachten. Für einige Tage werden Fallen aufgestellt. "Wir lassen die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum, sie würden sonst sterben", betont sie.Freiwillige Exkursion kommt gut an

Viele Schüler der siebten Klasse meldeten sich freiwillig für die Exkursion. "Das macht mir Spaß!", sagt Markus Beuscher. Sebastian Seer interessiert sich für Amphibien: "Grasfrösche und Wasserfrösche habe ich schon gefunden", berichtet er. Die seltenen kleinen Gelbbauchunken und Kammmolche können die Schüler nur im Mattheiser Wald beobachten, wo sie optimale Lebensbedingungen vorfinden. In den neuen Kleinstgewässern haben sich die Unken bereits vermehrt, so Karola Haubrich erfreut fest. "Ihre Population ist stabil." Gemeinsam mit Gisela Schmidt, der Vorsitzenden des "Fördervereins Mattheiser Wald", setzt sie sich dafür ein, dass dies so bleibt. Schmidt betont: "Spaziergänger sollten auf den Wegen bleiben. Hunde sind anzuleinen!"

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