Eine kleine Stadt entsteht zurzeit auf dem Platz neben den Kaiserthermen. Gebäude, Stallungen, Geschäfte und Handwerksbetriebe im spätmittelalterlichen Stil werden aufgebaut, umgeben von den obligatorischen Stadtmauern. In der Spielstadt können Kinder und Jugendliche vom 22. August bis 2. September das Leben in Trier an der Schwelle von Mittelalter zu Früher Neuzeit erleben. In den Handwerksbetrieben werden Gegenstände hergestellt, die damals zum täglichen Leben gehörten - in Schneiderei, Weberei und Druckerei, bei Korbflechter und Schuhmacher, bei Wappenmaler und Steinmetz. Mit den nützlichen Gegenständen, die in den Werkstätten in den nächsten Wochen entstehen werden, soll die Stadt immer weiter ausgestaltet werden. Kunst und Kultur kommen auch nicht zu kurz, dafür sorgen das Malatelier, der Instrumentenbauer, das Theater und nicht zuletzt die Forscherwerkstatt, in der auf den Spuren Leonardo da Vincis geforscht und experimentiert wird. Die Kinder treffen täglich auf rund 15 "echte alte Stadtbewohner" - die Mitarbeiter bei diesem Projekt -, die in den verschiedenen Bereichen als "Meister" tätig sind. Jeder einzelne "Handwerksbetrieb" ist darauf angewiesen, dass die Kinder und Jugendlichen - die neuen Stadtbewohner - bei der Herstellung der Gegenstände mithelfen, das Handwerk erlernen und so zu Gesellen oder Meistern ihrer Zunft werden. Entlohnt werden die Lehrlinge mit stadteigenem Geld - einem Albus pro Stunde. Vom Lohn können sie beim Krämer alles, was in der Stadt hergestellt wird, erstehen oder im ebenfalls vorhandenen Wirtshaus bei Speisen und Spielen das gesellige Leben pflegen. Dazu gehören auch Hochzeiten, Märkte, Gerichtsverhandlungen oder der Besuch einer hohen Persönlichkeit - all' dieses orientiert sich an der Geschichte Triers. Diese Höhepunkte im Spielstadt-Leben finden jeweils am Tagesende statt. Die Spielstadt findet jeweils montags bis freitags von 11 Uhr bis etwa 17 Uhr statt und ist ein offenes und kostenloses Angebot für alle Kinder und Jugendlichen ab sechs Jahren. Bei Regen bleibt die Spielstadt geschlossen. Der Verein Mobile Spielaktion bereitet die Spielstadt seit Anfang des Jahres vor. Unter Anleitung zweier Mitarbeiter des Vereins sind rund 15 Studierende der Pädagogik an der Uni Trier mit der detaillierten Ausgestaltung der einzelnen Werkstätten und Ereignisse betraut. Eine möglichst authentische Darstellung des damaligen Lebens wird durch die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Bereich Geschichte und Handwerk gewährleistet.