Zewener pochen auf Eingemeindungsvertrag

ZEWEN. Hauptsache, der Verkehr fließt. Am liebsten an Zewen vorbei, fanden die Bürger, die sich mit Baudezernent Peter Dietze und Diplom-Ingenieurin Annette Weber vom Büro "Planung und Konzepte" auf eine ausgedehnte Diskussion einließen.

Schlüsselprojekte, die Annette Weber in einem Planentwurf für Zewen ausgearbeitet hatte, trafen nur zum Teil die Vorstellungen der Bürger, die für den Stadtteilrahmenplan eine Prioritätenliste aufgestellt hatten. Als unbestritten gute Projekte erkannten die Betroffenen weitgehend die Bewahrung des Dorfcharakters von Oberkirch, die Umgestaltung des alten Sportplatzes zum Freizeitplatz, die Neuordnung der Kantstraße sowie der dazu gehörenden Parkplätze und der Kreuzungsbereich mit der B 49, wo laut Dezernent Dietze im Frühjahr mit dem Bau der neuen Ampelanlage begonnen wird. Bahnanschluss vorerst nicht in Sicht

Auch die Reaktivierung und Aufwertung des Bahnhaltepunktes und der westlichen Eisenbahntrasse sind für die Zewener sinnvolle Perspektiven für die Zukunft, mit deren Umsetzung allerdings nicht binnen kurzer Zeit gerechnet werden darf. Umso interessierter verfolgten die Zewener, ob ihre Vorstellungen vom Ausbau des Eurener Weges als zusätzliche Wegeverbindung in Richtung Osten aufgenommen wurden. Wie schon während des Beteiligungsprozesses für das Bürgergutachten pochen die Zewener auf der Einhaltung der Verpflichtungen, die die Stadt Trier im Eingemeindungsvertrag von 1969 eingegangen ist. Dort sei schließlich im Paragraph 6 festgehalten, dass die Stadt "die Verbindungsstraße von Zewen nach Euren baldmöglichst aubauen" werde. Dass im Stadtteilrahmenplan für Euren diese Straße zu einem Fuß-, Rad- und Anliegerweg zurückgestuft wurde, passt den Zewenern nicht. Sie bemängelten, dass keine gemeinsame Diskussion mit beiden Trierer Stadtteilen geführt wurde, und erreichten wenigstens Dietzes Zusage, das Thema als wichtigen Punkt in den Stadtteilrahmenplan aufzunehmen. Aber die Angelegenheit bleibe noch strittig, sei damit noch nicht gelöst und müsse neu aufbereitet werden. Auch die Ortsumgehung südöstlich des Stadtteils stand im Mittelpunkt der Diskussion. Tunnellösung auf dem Prüfstand

Nach den Plänen von Annette Weber kollidiert die Trassenführung mit einer eventuellen Ausweisung neuen Baulandes östlich der Straße Im Biest. "Entweder oder", sagte die Diplom-Ingenieurein, beides zusammen sei nicht zu realisieren. Die Tunnellösung für die Umgehung sei die beste, urteilten einige Bürger. Unabhängig vom Moselaufstieg müssten die Wohngebietsentwicklung und die Ortsumgehung im Hinblick auf die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 2020 geprüft werden, sagte Dietze. Somit sind diese beiden Themen noch nicht vom Tisch. Zum Entwurf für den Stadtteilrahmenplan werden die Zewener noch bis Ende April beim Stadtplanungsamt ihre vermutlich umfangreichen Änderungswünsche einreichen können. Die Pläne sind im Internet einzusehen. Arbeitsgruppen aus der Bürgerbeteiligung können sie auch bei Ortsvorsteherin Maria-Elisabeth Grünhäuser ausleihen. Der Ortsbeirat hat nach der Berücksichtigung der weiteren Bürgerwünsche dann Gelegenheit, über das Dokument zu diskutieren und eine Entscheidung im Sinne der Zewener Bürger zu treffen.

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